Militärschlag gegen Terrormiliz in Somalia
3. Januar 2020Somalische Elite-Soldaten haben im Süden des ostafrikanischen Landes nach eigenen Angaben 30 Milizionäre getötet und mehrere mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge zerstört. Regierungssprecher Ismael Mukthar Omar bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Militärschlag. Der Kommandeur der von den USA trainierten 16. Brigade, General Ismael Adbimalik Maalin, berichtete im Staatsrundfunk, der Militärschlag habe sich im Dorf Boolow Elayo in der Unteren Shabelle-Provinz ereignet.
Unter den Toten sei auch ein ungenannter ranghoher Befehlshaber. "Sie planten eine massive Operation mit von Selbstmördern gesteuerten Autobomben gegen Somalias Bevölkerung, und wir haben mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge zerstört", sagte der General. Der Regierungssprecher wollte sich zu einer möglichen Beteiligung von US-Militär nicht äußern.
Machtkampf mit Islamisten
Das somalische Militär hatte zuvor binnen 48 Stunden in der gleichen Region mehrere Dörfer von der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab zurückerobert. Der Militärschlag gegen die Miliz folgte nur Tage nach dem verheerenden Sprengstoffanschlag in Somalias Hauptstadt Mogadischu mit mehr als 80 Toten und vielen Verletzten. Al-Shabaab hatte sich als Urheber des Anschlags vom vergangenen Samstag zu erkennen gegeben. Als Vergeltung hatten US-Drohnen Luftangriffe gegen Kämpfer der Miliz geflogen, bei denen vier Terroristen getötet wurden.
Erst am Donnerstag hatten sich tausende Menschen am Anschlagsort in Mogadischu versammelt und ein Ende der blutigen Attentate gefordert. Einige Demonstranten blockierten Straßen und hielten Banner hoch. Der Bürgermeister der Stadt, Omar Mohamud Mohamed, wandte sich an die Protestierenden und warnte sie davor, Drohungen seitens militanter Al-Shabaab-Kämpfer nachzugeben. "Die Attentate werden eure Kinder töten, auch wenn ihr den Terroristen Geld bezahlt." Die Islamisten üben häufig Druck auf Geschäfte und Unternehmen aus und verlangen Geld. Davon finanzieren sie dann ihre Anschläge.
lh/sti (dpa)