Mikis Theodorakis - eine Jahrhundertfigur
Er hat nicht nur die Musik, sondern auch die Politik seiner Heimat Griechenland geprägt. Wir zeigen wichtige Stationen im Leben von Mikis Theodorakis.
Der Vielschaffende
Neben zahlreichen Filmmusiken und vielen Bühnenwerken schrieb Mikis Theodorakis auch Kammermusik, Kantaten, Oratorien und Hymnen. 1968, als in Griechenland die Militärjunta an der Macht war, komponierte er seine "Freiheitshymne".
Sein größter Held
Die Filmmusik mit seinem Sirtaki zum Kultfilm "Alexis Sorbas" machte Mikis Theodorakis weltberühmt. Zum 70. Geburtstag gab es 1995 ein Konzert in München. Zur großen Freude des Meisters kam der Schauspieler Anthony Quinn zum Gratulieren vorbei. Der Darsteller des Alexis Sorbas und langjährige Freund des Komponisten legte für den Jubilar natürlich einen kleinen Sirtaki aufs Parkett.
Der Versöhner
1997 lud der damalige Bundesaußenminister Klaus Kinkel (Mitte) die beiden Musiker Mikis Theodorakis aus Griechenland und Zülfü Livaneli (l.) aus der Türkei zu einem Abendessen auf dem Petersberg bei Bonn ein. Anlass war der Start einer gemeinsamen Tournee, die unter dem Zeichen der Versöhnung der Nachbarstaaten Griechenland und Türkei stand.
Die Theodorakis-Interpreten
Für sie schrieb er seine Lieder: die griechischen Sängerinnen Maria Farantouri (hier im Bild) und Melina Mercouri. Aber auch Vicky Leandros, Dalida, Edith Piaf und Agnes Baltsa liebten seine Kompositionen. Georges Moustaki, Hannes Wader und Konstantin Wecker sind nur ein paar Beispiele aus der langen Reihe der Theodorakis-Interpreten.
Das "letzte Konzert"
Anfang Mai 1997 gab der damals 71-jährige Komponist und Sänger ein dreistündiges Konzert im ausverkauften Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Wegen Atembeschwerden musste er anschließend ein Krankenhaus aufsuchen. Beim Hinausgehen sagte Theodorakis zum Publikum: "Das war heute mein letztes Konzert."
Der Ausgezeichnete
Im Juli 2005 feierte Mikis Theodorakis seinen 80. Geburtstag. Kurz danach überreichte ihm der damalige Aachener Bürgermeister Jürgen Linden den sehr angesehenen UNESCO-Kunst- und Musikpreis. Damals wurde der Preis zum letzten Mal vom Internationalen Musikrat ausgelobt. Vor Theodorakis erhielten unter anderem Yehudi Menuhin, Herbert von Karajan, Mercedes Sosa und Oscar Peterson diese Auszeichnung.
Der Homo Politicus
Öffentliche Auftritte des Komponisten, wie hier 2018 in Athen, waren auch keine Seltenheit. Bis kurz vor seinem Tod mischt er sich auf seiner Homepage in das Geschehen ein. So kritisierte er die griechische Regierung dafür, dass sie die durch die Corona-Pandemie arbeitslos gewordenen Musiker zunächst nicht unterstützte. Aus dem Bewusstsein der Griechen ist Theodorakis Stimme nicht wegzudenken.