Ein Hardliner im State Departement
13. März 2018Er werde einen "fantastischen Job" machen, schrieb US-Präsident Donald Trump auf Twitter über ihn. Mike Pompeo tritt die Nachfolge von Rex Tillerson an und übernimmt das Amt des US-Außenministers.
Der 54-Jährige leitete bislang den Auslandsgeheimdienst CIA. Der designierte Außenminister hat sich schon mehrfach dafür eingesetzt, den Atom-Deal mit dem Iran aufzukündigen. Er liegt auch ganz auf Trumps harter Linie, was Nordkorea angeht.
Starke Loyalität zu Trump
Mike Pompeo ist dem amerikanischen Präsidenten treu ergeben. Von allen Spitzen des US-Geheimdienstapparates wird der erzkonservative Republikaner als derjenige mit der größten Loyalität zu Trump beschrieben. Wiederholt hat er den Präsidenten gegen Kritik verteidigt. Bei den viermal wöchentlich stattfindenden Sicherheitsbriefings zur Lage im Land habe er Trump für sich eingenommen, berichtete der britische "Telegraph". Der Präsident habe demnach auch in anderen Angelegenheiten bei ihm Rat gesucht.
Damit unterscheidet er sich stark von seinem Amtsvorgänger Rex Tillerson, mit dem Trump zahlreiche politische Differenzen hatte. Der Präsident begründet den Personalwechsel explizit damit, dass er sich jemanden an der Spitze des State Department wünsche, der mit ihm auf einer Wellenlänge liege. Mit Pompeo glaube er besser zusammenarbeiten zu können als mit Tillerson, er habe "totales Vertrauen" zu ihm, sagte Trump.
Militär, Harvard, CIA
Pompeo ist Anhänger der konservativen Tea Party, die die Republikaner vor einigen Jahren weiter nach rechts getrieben hat. Er machte einen Ingenieursabschluss an der Militärakademie West Point, diente fünf Jahre lang als Heeresoffizier und studierte anschließend Jura an der Eliteuniversität Harvard. Von 2011 an vertrat Pompeo den Bundesstaat Kansas im Repräsentantenhaus, bevor er 2017 zur CIA wechselte. Der US-Senat segnete ihn mit 66 zu 32 Stimmen ab.
Im Präsidentschaftswahlkampf 2016 zählte Pompeo zu den schärfsten Kritikern der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton. Er unterstützte FBI-Direktor James Comey öffentlich, kurz vor den Wahlen die Diskussion um ihren privaten E-Mail-Server neu anzufachen. Pompeo wird als fleißig, aber auch als aggressiv gegenüber Mitarbeitern beschrieben.
Der Hardliner hatte Waterboarding nicht als Foltermethode einstufen wollen und sich dagegen ausgesprochen, die Abhörpraktiken der NSA einzuschränken.
Pompeos Nachfolgerin an der Spitze des CIA wird die bisherige Vizechefin Gina Haspel.
mb/hk (dpa, afp, rtr)