Migranten-Boot kentert vor Jemens Küste
25. Juli 2024Vor der Küste des Bürgerkriegslandes Jemen ist nach UN-Angaben ein Boot mit 45 Migranten und Flüchtlingen gekentert. "Nur vier Überlebende wurden gefunden", teilte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) im Jemen mit. Das Boot soll demnach in der Nacht zu Donnerstag nahe Tais im Südwesten des Landes gekentert sein. Ursache seien starke Winde und Überladung gewesen. Die Vereinten Nationen arbeiteten mit Partnern zusammen, um die Überlebenden zu unterstützen, heißt es in dem Post auf der Online-Plattform X.
Jemen als Durchgangsstation
Migranten aus den ostafrikanischen Ländern Äthiopien und Somalia machen sich in der Hoffnung auf ein besseres Leben immer wieder auf den gefährlichen Weg über die Meerenge zwischen der Küste Dschibutis und dem Jemen. Das Bürgerkriegsland ist dabei meist nicht ihr eigentliches Ziel. Viele planen, sich weiter nach Saudi-Arabien oder in andere Golfstaaten durchzuschlagen, um dort Arbeit zu suchen.
Oft bleiben sie aber unter schlechten und gefährlichen Bedingungen im Jemen stecken, und immer wieder kommen Menschen bei der Überfahrt ums Leben. Im Jemen herrscht seit Ende 2014 ein verheerender Konflikt zwischen der Regierung, den Huthi-Rebellen und deren Verbündeten.
Nach Ausbruch des Israel-Hamas-Krieges spitzte sich die Situation weiter zu. Mit Attacken auf Handelsschiffe im Roten Meer wollen die Huthi ein Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen erreichen. Die USA und Großbritannien führten als Reaktion mehrmals Militärschläge gegen Huthi-Stellungen aus. Zuletzt haben die Huthi auch Israel direkt angegriffen.
Flüchtlingsdrama auch vor Mauretanien
Unterdessen wird auch aus dem Meer vor Mauretanien der Untergang eines Flüchtlingsbootes gemeldet. Wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) mitteilte, starben bei dem Bootsunglück mindestens 15 Migranten, 150 Menschen werden vermisst. An Bord des völlig überladenen Bootes, das in der Nähe der mauretanischen Stadt Nouvelle de Gaulle kenterte, sollen sich etwa 300 Migranten befunden haben.
haz/kle/hf (ap, afp, dpa)