Happy Birthday, Micky! Die berühmteste Maus der Welt wird 95
Am 18. November 1928 enterte Micky Maus als Matrose die Kinoleinwand. 95 Jahre später kennt die ganze Welt Walt Disneys Schöpfung. Micky ist beliebt bei Groß und Klein und so liebenswert wie am ersten Tag.
Micky und sein Schöpfer Walt Disney
Kaum jemand weiß, dass die Maus ihre Karriere als Ersatzmann begann. Walt Disneys erster Star war nämlich "Oswald the Lucky Rabbit", ein Hase. Disney verlor allerdings die Rechte an der Figur, und so schlug Mickys große Stunde. Ursprünglich sollte er Mortimer heißen, aber diesen Namen fand Disneys Frau angeblich zu bieder. Die Alternative stammt von ihr. Im Original lautet sie: Mickey Mouse.
Premiere im Kino
Am 18. November 1928 feierte Micky Maus in dem Streifen "Steamboat Willie" seine Leinwandpremiere im Kino. Fast acht Minuten dauerte der Zeichentrickfilm, der sogar vertont war. Erzfeind Kater Karlo und die angebetete Minnie Maus waren auch schon mit von der Partie. Publikum und Presse waren begeistert. Die New York Times schrieb: "Es ist eine einfallsreiche Arbeit, die viel Spaß bereitet."
Durchgefallen: "Plane Crazy"
Eigentlich hatte Micky seinen ersten Auftritt sogar schon sechs Monate zuvor in dem Stummfilm "Plane Crazy“, in dem er dem Piloten Charles Lindbergh nacheiferte, der damals gerade als erster den Atlantik überflogen hatte. Doch der Streifen fand keinen Verleih und kam erst später - diesmal vertont - auf den Markt. Disneys Mitarbeiter Ub Iwerks zeichnete für den Film rund 700 Bilder am Tag.
Micky in Farbe
Bis 1935 sah man Micky nur in Schwarz-Weiß, dann wurde es farbig in seiner Welt. Walt Disney selbst verlieh seiner kleinen Maus, in die er sein ganzes Firmenvermögen gesteckt hatte, von 1928 bis 1946 seine Stimme. "Das tapfere kleine Schneiderlein" (1938, Foto) galt seiner Zeit technisch weit voraus und war bis in die 1990er Jahre ein Vorbild für Animationen in modernen Cartoons.
Micky im Spielfilm
Ab 1939 stahl Donald Duck Disneys Lieblingsfigur zunehmend die Show. Also entschied sich Disney, der Maus einen Auftritt in einem abendfüllenden Spielfilm zu widmen. "Fantasia" war ein experimentelles Meisterwerk aus Animation und Musik, für das Disney 1942 den Ehrenoscar bekam. Auch Micky hätte ihn verdient - als "Zauberlehrling", der sich zur Musik von Paul Dukas mit verhexten Besen rumschlägt.
Micky feiert Weihnachten
In den 1950er Jahren gab es nur noch wenige Kurzfilme mit Micky, schließlich wurden sie ganz eingestellt. Erst 1983 feiert die Maus mit dem Oscar-nominierten Film "Mickys Weihnachtsgeschichte" ein glanzvolles Comeback. Fünf Jahre später (der Oscar wurde damals genau wie Micky 60 Jahre alt) verkündete die Maus bei der Oscar-Gala höchstpersönlich den Gewinner in der Kategorie Bester Kurztrickfilm.
Mickys große Liebe
Der Mäuserich hat es nicht immer leicht mit seiner Minnie. Aber eigentlich sind die beiden unzertrennlich - sie traten schon 1928 gemeinsam im ersten Film auf. Minnie arbeitet als Sekretärin und Reporterin. Sie liebt rote Kleider und Blumen. Micky unternimmt so ziemlich alles, um ihr zu gefallen. Leider macht auch Kater Karlo seiner Angebeteten immer wieder den Hof.
Pluto: Mickys tierischer Freund
Pluto wurde 1930 geboren. Ursprünglich hieß er mal Rover. Er liebt Kalbsknochen, "Hundsminze" und natürlich sein Herrchen Micky Maus. Oft steht er dem Mäuserich hilfreich zur Seite. Er wittert Gefahren, lange bevor Micky etwas ahnt. Anders als viele andere Tiere bei Disney kann Pluto allerdings nicht sprechen, sondern nur bellen und knurren.
Goofy: Mickys bester Kumpel
Goofy ist sanftmütig, ein wenig zerstreut, tollpatschig und stets gut gelaunt - anders als sein Sohn Max (im Bild links). Sein Debüt feierte er 1932 und hat somit auch schon einige Hundejahre auf dem Buckel. Zusammen mit Micky hat er schon viele Abenteuer bestanden. Und beide wissen: Auf diese Hund-Maus-Freundschaft ist Verlass.
Erfolgreich mit Comic-Heften
Der erste Micky Maus-Comic erschien 1931 in den USA. Auch international wurde Micky schnell populär. Vorreiter in Europa war Italien, das die Geschichten aus Amerika nicht nur übernahm, sondern für "Topolino" (italienisch für Mäuschen) eigene Abenteuer erfand. In Deutschland erscheint seit 1951 einmal monatlich das "Micky Maus Magazin" - bis heute ein Verkaufsschlager.
Micky und die Prominenz
Moderne Technik macht's möglich: Hier richtet Micky dem berühmten Dirigenten James Levine die Fliege, während beide für den Auftakt des Konzerts "Pomp and Circumstance" von Sir Edward Elgar auf Donald Duck warten. Der steht noch unter der Dusche...
Die Stars des Disneyland
Der erste Disneyland-Park eröffnete 1955 in Kalifornien seine Pforten. Mittlerweile gibt es sechs davon: Von Tokio bis Paris lassen sich große und kleine Besucher von Disneys sympathischen Figuren verzaubern. Und Micky ist mit seiner Freundin Minnie natürlich einer der Stars, die immer im Blitzlichtgewitter stehen.
Ausstellung zu Mickys Ehren
Zu seinem 90. Geburtstag gab es 2018 in New York eine große Ausstellung zu Mickys Ehren: "Mickey: The True Original Exhibition" ("Micky: Die wahre Original-Ausstellung"). Dazu hatte Disney Künstler aufgerufen, sich mit Micky Maus auseinanderzusetzen. Heraus kam etwa die Videoinstallation "Steamboat Redux", die sich mit dem "Steamboat Willie"-Cartoon von Mickys Anfang befasst.
Micky wird 95, Disney 100
Im Jahr des 95. Geburtstags von Micky feiert die Disney Company ein großes Jubiläum - ihr hundertjähriges Bestehen. Der Disney Channel zelebriert dies, indem er alte Juwelen wieder auf den Bildschirm bringt, etwa den Zeichentrickfilm "Micky, Donald, Goofy. Die Drei Musketiere" von 2004. Happy Birthday, Disney und happy Birthday, Micky!