MH370 flog zuletzt auf Autopilot
26. Juni 2014Die bislang erfolglose Suche nach dem verschwundenen Malaysia-Airlines-Flug MH370 wird auf ein weiter südlich gelegenes Gebiet im Indischen Ozean ausgedehnt. Das erklärte Australiens Vizepremierminister Warren Truss vor Journalisten. Experten hätten neue Satellitendaten ausgewertet, die bislang nicht als hilfreich für die Suche nach dem Flugzeug angesehen worden waren. Dabei hätten sie "extrem komplizierte Berechnungen" angestellt.
Das Gebiet umfasst 60.000 Quadratkilometer und liegt 1800 Kilometer westlich von Perth. Vor Beginn der Suche im August muss der Meeresboden in dem Gebiet erst genau vermessen werden, um den Suchkräften die Arbeit zu erleichtern. Die Suche kann bis zu einem Jahr dauern, die Kosten werden auf 56 Millionen Dollar geschätzt.
Australiens Vizepremier ist optimistisch
Die australischen Ermittler sind sich zudem sicher, dass sich das Flugzeug im Autopilot-Modus befand, bevor ihm der Treibstoff ausging und es abstürzte. Das sei "sehr, sehr wahrscheinlich", erklärte Truss. "Ansonsten hätte es nicht eine solch gerade Route fliegen können, die anhand von Satellitenaufnahmen identifiziert wurde." Er sei optimistisch, dass es sich bei dem Gebiet um den wahrscheinlichen Absturzort des Flugzeugs handle, erklärte Truss weiter. Zugleich dämpfte er zu hohe Erwartungen: "Die Suche wird mühevoll und könnte weitere zwölf Monate dauern."
Bislang hatte sich die Suche nach MH370 auf ein Gebiet weiter nördlich konzentriert, wo Signale empfangen wurden, die der Blackbox des Flugzeugs zugeordnet wurden. Ein Tauchroboter hatte über Wochen Hunderte Quadratkilometer Meeresboden abgesucht, ohne jedoch eine Spur des Flugzeugs zu finden. Woher die Geräusche kamen, ließ sich nicht klären.
Ursache für Verschwinden bleibt unklar
Die Boeing 777-200 der Malaysia Airlines war am 8. März auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking, als die Maschine plötzlich ihren Kurs wechselte und von den Bildschirmen verschwand. Die Gründe dafür sind noch immer nicht bekannt.
ab/det (afp/rtr/dpa)