Merkel verspricht Mali mehr Unterstützung
9. Oktober 2016Es komme es darauf an, dass die Entwicklungszusammenarbeit und die militärische Unterstützung in Mali aufeinander abgestimmt werden, fasste Kanzlerin Angela Merkel ihr Gespräch mit dem Präsidenten Malis, Ibrahim Boubacar Keita, zusammen. Er hatte die deutsche Regierungschefin zuvor mit militärischen Ehren in der Hauptstadt Bamako empfangen.
Durchgangsland für Migranten
Deshalb werde Deutschland sein Engagement nicht nur in der Landwirtschaft verstärken, sondern 2017 auch nochmals im Sicherheitsbereich im nördlichen Teil des Landes, in dem weiter islamistische Gruppen aktiv sind. "Aus Mali kommen vergleichsweise wenige Flüchtlinge", erläuterte Merkel. Vielmehr gehe es um Mali als Durchgangsland für den Drogenschmuggel sowie um den Kampf gegen Schlepper. Deutschland habe deswegen "ein ureigenes Interesse an der Stabilisierung des Landes".
Mit Blick auf die von der EU angestrebten Migrationspartnerschaften zur Reduzierung der Zahl neuer illegaler Einwanderer in Europa sagte Merkel: "Migrationspartnerschaft bedeutet, dass wir Verantwortung übernehmen für die jeweils spezifische Situation in einem Land." Sie regte an, dass Deutschland sich in der seit 1960 unabhängigen ehemaligen französischen Kolonie auch im Bildungssektor stärker engagieren könnte. Präsident Keita versicherte, sein Land wolle helfen, die hohe Zahl der nach Europa kommenden Flüchtlinge zu verringern.
Am Flughafen von Bamako hatte Merkel mit deutschen Soldaten gesprochen, die sich an der UN-Stabilisierungsmission im Norden des Landes beteiligen. Dort sind islamistische Terrorgruppen aktiv. Merkel wies darauf hin, dass die Bundeswehr sich inzwischen auf Bitten Frankreichs mit 650 Soldaten an der Mission Minusma beteiligt. Zugleich mahnte sie: "Militär alleine kann Sicherheit und Frieden nicht schaffen." Deswegen lege Deutschland großen Wert auf die Umsetzung der Friedensvereinbarung.
uh/cr (dpa, rtr, afp)