Merkel und Co für eine globale Neuordnung
3. Februar 2021Die Corona-Pandemie bietet nach Meinung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen internationalen Spitzenpolitikern die Chance für eine Neuordnung der Weltpolitik. Die jetzige Krise biete die Gelegenheit, "durch effiziente Zusammenarbeit, Solidarität und Koordination wieder einen Konsens über eine internationale Ordnung zu erzielen - eine Ordnung, die auf Multilateralismus und Rechtsstaatlichkeit beruht", heißt es in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und andere Blätter.
Der Beitrag wurde auch von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Senegals Staatschef Macky Sall unterschrieben. Von Seiten internationaler Institutionen und Organisationen waren UN-Generalsekretär António Guterres, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel beteiligt.
Alle für einen
Die COVID-19-Krise sei "die seit Generationen größte Bewährungsprobe für die weltweite Solidarität", heißt es weiter in dem Text. "Ist auch nur ein Ort in der Welt von COVID-19 betroffen, sind Menschen und Volkswirtschaften allerorten gefährdet." Daraus müssten auch Lehren für künftige Krisen gezogen werden. "Statt Kulturen und Werte gegeneinander auszuspielen, müssen wir einen integrativeren Multilateralismus aufbauen. Dabei haben wir unsere Unterschiede genauso zu achten wie unsere gemeinsamen Werte, die in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert sind."
G7 und G20 wieder gefragt
Aber nicht nur die Pandemie erfordere eine starke und international koordinierte Antwort. Man müsse aus der gegenwärtigen Situation auch Lehren für künftige Krisen ziehen. Als Beispiele nennen die Autoren des Artikels Hunger und extreme Armut, Umweltzerstörung, Krankheiten, wirtschaftliche Erschütterungen und Konflikte. Sie fordern einen stärkeren Einsatz für Demokratie, Bildung und Gleichberechtigung sowie gegen Nationalismus und Protektionismus. Die Gruppe schlägt eine wieder engere Zusammenarbeit im Rahmen internationaler Foren wie der Gruppe der G7 und der G20 vor. Im Gesundheitsbereich plädieren die Autoren zudem für einen gerechten und beschleunigten Zugang zu Tests, Behandlungen und Impfstoffen.
Den Klimaschutz nicht vergessen
Aber auch den Klimawandel haben die Autoren im Blick. Alle Regierungen, Unternehmen, Städte und Finanzinstitutionen sollten sich an der Reduzierung der CO2-Emissionen beteiligen. Der Schutz der Umwelt und der Gesundheit sowie sozialer Standards müsse "im Zentrum unserer wirtschaftlichen Modelle stehen und gleichzeitig die notwendige Innovation ermöglichen", heißt es weiter in dem Beitrag: "Wir müssen sicherstellen, dass der globale Aufschwung jeden erreicht. Wir müssen jetzt unsere Unterstützung für Entwicklungsländer, insbesondere in Afrika, verstärken.
fab/sti (dpa, kna, afp)