1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mehr Konkurrenz im All

15. Januar 2016

Die NASA hat milliardenschwere Aufträge für Versorgungsflüge bis 2024 zur Internationalen Raumstation an drei private Dienstleister vergeben. Zwei von ihnen fliegen bereits; eine Firma ist komplett neu dabei.

https://p.dw.com/p/1HeCs
SpaceX Falcon Photo: REUTERS/Mike Brown
Bild: Reuters/M. Brown

Die Unternehmen SpaceX, Orbital ATK und Sierra Nevada Corporation sollen von 2018 bis 2024 jeweils mindestens sechs unbemannte Flüge zur Internationalen Raumstation (ISS) für die US-Raumfahrtbehörde NASA durchführen. NASA-Mitarbeiter machten die Auftragsvergabe an die drei Privatfirmen am späten Donnerstag (14.01.2016) in Cape Canaveral in Florida öffentlich. Es geht um ein Auftragsvolumen von insgesamt 14 Milliarden US-Dollar (rund 13 Milliarden Euro).

Für zwei der Unternehmen ist der Mega-Auftrag kein Neuland: SpaceX fliegt bereits heute mit Falcon-Raketen und der Raumkapsel Dragon regelmäßig zur ISS. Neun der zehn Flüge von SpaceX mit Dragon-Raumkapseln waren erfolgreich; ein Start schlug im Jahr 2015 fehl, als die zweite Raketenstufe versagte. Für 2016 sind sieben Starts mit Dragon geplant.

Orbital ATK (vormals Orbital Sciences Corporation) nutzt Antares-Raketen und den Raumtransporter Cygnus. Bisher hat die Firma vier Flüge erfolgreich absolviert. Bei einem Start war die Trägerrakete explodiert. Für 2016 sind noch weitere vier Starts von Cygnus geplant.

Nachfolger für Space Shuttle

Darüber hinaus ist Orbital ATK gemeinsam mit dem Raumfahrtunternehmen Lockheed Martin an der Entwicklung des Orion-Raumschiffs beteiligt, dem zukünftigen Raumschiff der Vereinigten Staaten für die bemannte Raumfahrt. Es ist die Nachfolge des Space-Shuttle-Programms, ähnelt technisch aber eher den Apollo-Raumschiffen aus der Anfangszeit der bemannten Raumfahrt.

Für Sierra Nevada (vormals SpaveDev) ist der NASA-Auftrag eine Premiere. Das Unternehmen arbeitet an dem Transporter Dream Chaser. Dessen Aufbau greift das Shuttle-Konzept wieder auf: Es ist ein wiederverwendbarer Raumgleiter, der allerdings kleiner sein wird als die Space Shuttles. Dream Chaser basiert auf dem Entwurf für einen sowjetischen Raumgleiter; er kann 5,5 Tonnen Last oder bis zu acht Astronauten transportieren. Zum Vergleich: Die Atlantis-Raumfähre schaffte dreimal so viel Last zur ISS.

Hat der Dream Chaser wie geplant eine höhere Transportkapazität als die derzeit eingesetzten Sojus-Raumschiffe, könnten mehr Menschen als bisher auf der ISS arbeiten. Bisher sind es sechs. Die Zahl der ISS-Bewohner richtet sich danach, wie viele Astronauten und Kosmonauten im Notfall evakuiert werden können.

fs/Bo (dpa, Reuter, afp)