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Mehr Geld für die NADA

Stefan Nestler30. Oktober 2014

Anfang 2015 tritt der neue Welt-Anti-Doping-Code in Kraft. Das bedeutet auch für die Nationale Anti-Doping-Agentur in Deutschland neue Aufgaben - und die kosten Geld.

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NADA-Chefin Andrea Gotzmann. Foto: dpa
NADA-Chefin Andrea GotzmannBild: picture-alliance/dpa

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) wird von Januar 2015 an deutlich mehr Dopingkontrollen ausführen müssen. Das ist die Folge des neuen Codes der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), der Anfang kommenden Jahres in Kraft tritt und den die nationalen Agenturen umsetzen müssen. Das Budget der NADA werde deswegen 2015 von derzeit 7,7 auf zehn Millionen Euro steigen, sagte die NADA-Vorsitzende Andrea Gotzmann bei einer Veranstaltung in Bonn. Während der Bund bereits zugesagt habe, seine Zuwendungen an die NADA zu erhöhen, zierten sich einige Sportverbände noch, sagte Gotzmann: "Bei Geld hört die Freundschaft auf."

Der neue WADA-Code sieht unter anderem vor, dass die Regelsperre für Dopingsünder von zwei auf vier Jahre steigt, die Verjährungsfrist von acht auf zehn Jahre verlängert wird, bestehende Gesetzeslücken geschlossen werden und die Liste der Dopingvergehen erweitert wird. Die für die NADA folgenreichste Änderung ist jedoch, dass künftig ausschließlich die nationalen Anti-Doping-Agenturen, internationale Sportverbände oder die Organisatoren von Sportgroßveranstaltungen für die Kontrollen zuständig sein sollen und nicht - wie bisher teilweise auch in Deutschland üblich - einzelne Sportverbände.

NADA hofft auf Unterstützung der Verbände

Trotz der zugesagten zusätzlichen Finanzspritze der Bundesregierung muss sich die NADA strecken, um ihr Ziel eines dopingfreien Sports in absehbarer Zeit zu erreichen. "Wenn wir einfach im Januar und Februar rausgehen und bei jedem Sportereignis kontrollieren, sind wir im Juni pleite", sagte NADA-Vorstandsmitglied Lars Mortsiefer. Die deutschen Sportverbände seien jetzt gefordert, die NADA mit dem nötigen Geld zu unterstützen. Als Beispiel nannte Mortsiefer den Deutschen Fußball-Bund (DFB), der im Jahr 800.000 Euro für die Analyse von Urin- und Blutproben ausgebe. Mit dem Beginn der Bundesliga-Saison 2015/2016 wolle die NADA alle Dopingtests bei Bundesligaspielen und auch die Trainingskontrollen übernehmen. In den meisten Sportarten seien die Verbände daran interessiert, die Verantwortung für die Dopingtests an die NADA abzugeben, sagte Mortsiefer - nicht zuletzt, weil die neuen Vorgaben der WADA für die Dopingkontrollen deutlich anspruchsvoller seien als bisher.

Beispiel USA

Travis Tygart Chef der US-Anti-Doping-Agentur USADA
USADA-Chef Travis TygartBild: picture-alliance/dpa

Travis Tygart, Chef der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) erwartet, dass die Qualität der Dopingtests steigt, wenn die nationalen Agenturen weltweit die Kontrollen von den einzelnen Verbänden übernehmen. "In den USA hatten viele Sportverbände einfach nicht das für die Untersuchungen nötige Fachwissen", sagte Tygart, der als Gast an der NADA-Veranstaltung in Bonn teilnahm. "Und deshalb suchten sie auch nicht nach den richtigen Sachen." Seit Ende 2000 habe die USADA alle Kontrollen bei Sportereignissen in den USA übernommen, berichtete Tygart: "So können sich die Sportveranstalter auf das konzentrieren, worin sie wirklich gut sind: Sportereignisse auszurichten und die Fans in die Stadien zu locken."