1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mehr Autoverkäufe in Deutschland

3. Juli 2018

Die deutschen Hersteller verbreiten ungeachtet des Diesel-Skandals und des Handelsstreits mit den USA Zuversicht. Die Neuzulassungen in Deutschland und die weltweite Produktion legen zu.

https://p.dw.com/p/30k1e
Fahrzeugschein Diesel Auto Wirtschaft
Bild: picture-alliance/dpa/M. Murat

Privatleute und Unternehmen in Deutschland haben sich im ersten Halbjahr häufiger ein neues Auto zugelegt. Die Zahl der Neuzulassungen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt um drei Prozent auf 1,84 Millionen Pkw, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Dienstag mitteilte. Im Juni waren es 341.300 Autos, vier Prozent mehr als vor einem Jahr.

"Der Auftragseingang aus dem Inland ist stabil, der ausländische Auftragseingang hat zugelegt", beschrieb VDA-Präsident Bernhard Mattes die Lage. Weltweit erwarteten die deutschen Pkw-Hersteller für dieses Jahr eine Rekordproduktion von 16,7 Millionen Autos, ein Plus von etwa einem Prozent.

Schwierig bleibt die Lage dagegen bei Fahrzeugen mit Dieselmotor - eine Folge der Dieselkrise und drohender Fahrverbote in Städten. "Der Dieselanteil bei den Pkw-Neuzulassungen in Deutschland ist im ersten Halbjahr auf knapp ein Drittel gesunken", so Mattes. Im ersten Halbjahr 2017 hatte er noch bei 41 Prozent gelegen.

Diesel wichtig für Klimaschutz

Dem Klimaschutz bringe das jedoch nichts. "Je weniger Diesel verkauft werden, desto höher sind die CO2-Werte bei den Neuzulassungen." Moderne Dieselmotoren seien daher notwendig, um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen.

Auch die Stickoxide des Straßenverkehrs, die vor allem aus Dieselmotoren stammen, seien seit 1990 um rund 70 Prozent zurückgegangen - bei 50 Prozent mehr Verkehrsleistung im selben Zeitraum.

Abhängigkeit von Exporten

Die inländische Pkw-Produktion ging in den ersten sechs Monaten nach Verbandsangaben um drei Prozent auf 2,84 Millionen Autos zurück. Die Ausfuhren aus Deutschland verringerten sich um zwei Prozent auf 2,19 Millionen Fahrzeuge. 

Die Automobilwirtschaft bleibt dabei weiter stark von Ausfuhren abhängig: Bei den in Deutschland gefertigten Fahrzeugen liege die Exportquote bei 76 Prozent. Aber auch jedes zweite von deutschen Herstellern in den USA produzierte Auto gehe in den Export. Der Verband beobachtet den von US-Präsident Donald Trump begonnenen Handelskonflikt deshalb mit Sorge.

Komme es wie von Trump angedroht zu einseitigen Zollerhöhungen der USA auf Autos aus Europa, "muss auch eine Gegenreaktion erfolgen", forderte Mattes.

Die Geschlossenheit der EU sei wichtig, einen Vorschlag der Branche für einseitige Zugeständnisse gebe es nicht.

Bernhard Mattes, der frühere Geschäftsführer von Ford Deutschland, steht seit 1. März an der Spitze des VDA. Erstmals stellte er dessen Halbjahresbilanz vor.

Ganz an den Anfang stellte Mattes das Eingeständnis der Branche, angesichts der Dieselaffäre "massiv an Vertrauen und Glaubwürdigkeit verloren" zu haben.

ul/hb (dpa, rtr)