Mehr als 60 Dschihadisten-Opfer in Westafrika
9. August 2021Bei Angriffen mutmaßlich dschihadistischer Milizen in Grenzregionen von Mali und Burkina Faso sind Dutzende Zivilisten und Soldaten getötet worden. Im Nordosten Malis töteten Angreifer auf Motorrädern mehr als 60 Dorfbewohner, wie die Nachrichtenagentur AFP von Vertretern der Sicherheitskräfte und Lokalbehörden erfuhr.
"Mindestens 51 Zivilisten wurden am Sonntag von Terroristen in den Dörfern Karou, Ouatagouna und Daoutegeft getötet", sagte ein malischer Sicherheitsbeamter. Die Angreifer "drangen in die Dörfer ein und massakrierten alle". Die Dorfbewohner seien von den Angreifern überrascht worden.
Zwölf Soldaten tot, acht verletzt
Einige hundert Kilometer weiter südwestlich, auf der anderen Seite der Grenze überfielen mutmaßliche Dschihadisten eine Eingreiftruppe der burkinischen Armee. "Die vorläufige Bilanz weist zwölf getötete und acht verletzte Soldaten aus", teilte das Kommunikationsministerium in Ouagadougou mit. Sieben Soldaten, die nach dem Angriff am Sonntag zunächst als vermisst gemeldet worden waren, wurden demnach am Montagmorgen lebend aufgefunden. Präsident Roch Marc Christian Kaboré kündigte an, "einen kompromisslosen Krieg gegen die Barbaren" zu führen.
Aus burkinischen Militärkreisen hieß es ergänzend, der Angriff sei vermutlich ein Vergeltungsakt "für den Tod von zwei Dschihadistenführern, die von den Streitkräften neutralisiert wurden". Die beiden gesuchten Mitglieder einer Al-Kaida-nahen Gruppierung waren nach offiziellen Angaben am Samstag von einer Spezialeinheit des Militärs getötet worden.
In Mali verüben dschihadistische und andere Gruppen immer wieder Angriffe. Die Gewalt begann 2012 mit einem islamistisch motivierten Aufstand im Norden des westafrikanischen Landes und breitete sich rasch weiter aus, auch auf die Nachbarländer Burkina Faso und Niger. Bislang wurden schon Tausende Menschen getötet, Hunderttausende sind auf der Flucht.
sti/AR (afp, rtr, kna)