Mehr als 150 Tote bei Blutbad in Bombay - Auch vier tote Deutsche
28. November 2008Die Zahl der Toten stieg am Freitagabend (28.11.2008) nach dem Fund weiterer Leichen auf mehr als 150, rund 370 Menschen wurden verletzt.
Unter den Todesopfern sind nach Angaben der indischen Behörden drei Deutsche. Das Auswärtige Amt konnte die neuen Informationen zunächst nicht bestätigen. Man gehe den Meldungen mit Hochdruck nach, sagte eine Sprecherin in Berlin. Außenminister Frank-Walter Steinmeier hatte am Donnerstag den Tod eines Bundesbürgers bestätigt und weitere Opfer nicht ausgeschlossen.
Insgesamt befinden sich unter den Toten laut indischen Behörden 22 Ausländer.
Besetzungen beendet
Bei den Kämpfen im "Oberoi"-Hotel wurden die beiden letzten Bewaffneten dort getötet, wie die Sicherheitskräfte mitteilten. Polizisten brachten mehrere Gruppen befreiter Geiseln in Sicherheit. Unter den Geretteten waren rund 20 vor allem westliche Mitarbeiter von Fluggesellschaften, darunter auch der Lufthansa, sowie zwei Mitarbeiterinnen des Auswärtigen Amtes.
Im Zentrum der jüdisch-orthodoxen Organisation Chabad Lubavitch fanden Spezialkräfte der Polizei nach der Erstürmung des Gebäudes die Leichen von fünf Geiseln, wie die Behörden mitteilten. Auch zwei der Attentäter, die das Gebäude seit Mittwoch besetzt hielten, sind indischen Angaben zufolge unter den Toten.
Andauernder Schusswechsel
Der Polizeichef von Bombay, Hasan Ghafoor, sagte, im Hotel "Taj Mahal" lieferten sich Sicherheitskräfte weiterhin Feuergefechte mit verbliebenen Attentätern. Nach Angaben der Streitkräfte wurden drei Bewaffnete getötet, mindestens einer soll sich noch im Ballsaal verschanzt haben.
"Elemente in Pakistan" verantwortlich
Die indische Regierung machte "Elemente in Pakistan" für die Terrorwelle verantwortlich. Beweise gebe es aber nicht, räumte Außenminister Pranab Mukherjee ein. Ministerpräsident Manmohan Singh hatte am Donnerstag erklärt, die Angriffe seien von militanten Extremisten außerhalb Indiens vorbereitet worden.
Der pakistanische Verteidigungsminister Ahmed Mukhtar wies am Freitag jede Beteiligung seines Landes an den Terrorakten in Bombay zurück. (kas)