Mauern der Welt
Donald Trump will eine "große und schöne Mauer" an der Grenze zu Mexiko bauen. Sie soll Migration und Drogenhandel verhindern. So wie in den USA sollen Beton und Stahl an vielen Orten weltweit Probleme lösen.
Die US-Mauer wächst stetig
Schon Bill Clinton hat an der Grenze zu Mexiko Zäune in den Boden rammen lassen. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 forciere George W. Bush dann den Ausbau. Seitdem sind knapp 1100 Grenzkilometer mit Betonmauer, Stahlstreben oder anderen Hindernissen ausgerüstet worden.
"Seperation Wall"
Seit dem Jahr 2002 baut Israel eine Absperrung entlang des Westjordanlands. Das Projekt, offiziell zur Abwehr von Terrorismus, ist höchst umstritten und wird häufig als "Separation Wall" bezeichnet. Der Internationale Gerichtshof hat vor mehr als zehn Jahren entschieden, dass der Bau gegen das Völkerrecht verstößt. Israel macht dennoch weiter: Am Ende soll das Bollwerk 759 Kilometer lang sein.
"Line of Control"
Die Streithähne Indien und Pakistan trennt in der Region Kaschmir seit 1971 eine über 700 Kilometer lange militärische Kontrolllinie. Diese sogenannte "Line of Control" wird an vielen Stellen durch Stacheldraht und Minen gesichert. Die bis zu drei Meter hohe Drahtbarriere kann außerdem unter Strom gesetzt werden.
Grenze der Klassen
Die Trennmauern verlaufen auch entlang des Wohlstands. Hier in Lima schneidet eine drei Meter hohe Betonmauer die Bewohner eines armen Viertels von einem besser situierten Stadtteil ab. Solche sogenannte "Gated Communities" finden sich in vielen Städten Lateinamerikas. Die Bewohner von Perus Hauptstadt nennen die Mauer "Wall of Shame".
Sadr City
Die irakische Hauptstadt durchläuft eine knapp vier Meter hohe und fünf Kilometer lange Betonmauer. Die US-Armee hatte sie 2007 in dem schiitisch geprägten Stadtteil Sadr errichtet. Heute trennt die Mauer knapp zwei Millionen Menschen voneinander. Auch in anderen Teilen Bagdads gibt es Betonmauern, um sunnitische Enklaven von schiitischen Stadtteilen zu trennen.
Mauern für den Frieden?
In Nordirland wurden sogenannte "Friedensmauern" ab 1969 von der britischen Regierung errichtet, um Katholiken und Protestanten voneinander zu trennen. Tore in den Mauern ermöglichen den Durchgang auf die andere Seite - bei Krawallen wurden sie geschlossen. Manche Bewohner sagen, die Mauern hätten die Spaltung in den Köpfen zusätzlich gefestigt.
Zwischen Nord und Süd
Eine demilitarisierte Zone trennt seit dem Ende des Koreakrieges den kommunistischen Norden vom kapitalistischen Süden. Der Streifen von circa vier Kilometern Breite und knapp 250 Kilometern Länge zählt zu den am stärksten militärisch gesicherten Sperrzonen der Welt. An einigen Stellen verläuft auch eine Mauer entlang der de-facto-Grenze zwischen Nord- und Südkorea.
Festung Europa
Auch Europa schottet sich ab. So macht Ungarn seit Herbst 2015 systematisch seine Grenzen gegen Flüchtlinge dicht. War der Zaun anfangs noch durchlässig, schafft es mittlerweile fast niemand mehr, auf die andere Seite zu kommen. Und Ungarn errichtet nun auch noch einen zweiten Zaun. Er soll entlang der bereits bestehenden Anlage an der Grenze zu Serbien entstehen.
Ceuta und Mellila
In den beiden spanischen Enklaven in Marokko stehen besonders hohe Befestigungsanlagen. Wer sie drüber will, muss bis zu drei Reihen des Zauns überwinden. Erschwert wird das durch Bewegungsmelder, Infrarotkameras und NATO-Draht, ein Stacheldraht, der besonders tief ins Fleisch schneidet. Dennoch kommt es immer wieder zu Massenanstürmen mit vielen Verletzten.
Türkisches Bollwerk
An der Grenze zum Bürgerkriegsland Syrien will die Türkei eine 511 Kilometer lange Grenzbefestigung errichten. Die Hälfte davon sei bereits fertiggestellt, vermeldete Ankara Ende Februar 2017. Die drei Meter hohe Mauer sei mit Stacheldraht und Wachtürmen versehen. Deutschland und die EU hatten die Türkei immer wieder wegen zu laxer Grenzkontrollen kritisiert.