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Matthews sticht Sagan aus

12. Juli 2016

Es ist sein erster Tagessieg bei der Frankreich-Rundfahrt: Der Australier Michael Matthews jubelt auf der zehnten Etappe. Das Gelbe Trikot des Gesamtführenden trägt weiterhin ein zweimaliger Tour-Sieger.

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Michael Matthews Tour de France
Bild: Getty Images/K.Tribouillard

Eine starke Ausreißergruppe hat den Sprintern auf der zehnten Etappe der 103. Tour de France die Show gestohlen. Michael Matthews, der Schnellste von ursprünglich 15 Ausreißern, sicherte sich nach 197 Kilometern in Revel den Tagessieg. Der 25 Jahre alte Australier verwies Weltmeister Peter Sagan und den Norweger Edvald Boasson-Hagen auf die Plätze. Den Schlussspurt auf der Zielgeraden von Revel hatten sechs Fahrer in Angriff genommen.

Der Slowake Sagan, zum Auftakt der Tour drei Tage im Gelben Trikot, verpasste seinen zweiten Etappenerfolg. Dafür übernahm der Tinkoff-Kapitän von Mark Cavendish wieder das Grüne Trikot.
Der britische Vorjahressieger Chris Froome verteidigte im Gelben Trikot ohne Mühe seinen 16-Sekunden-Vorsprung vor seinem Landsmann Adam Yates. Das Fahrerfeld mit Froome an der Spitze passierte den Zielstrich 9:39 Minuten nach dem Tagessieger.

Christopher Froome Tour de France
Weiter in Gelb: FroomeBild: Getty Images/J.Pachoud
Giro-Gewinner Vincenzo Nibali und die diesjährigen Tour-Etappensieger Greg Van Avermaet und Stephen Cummings waren ebenfalls Mitglieder der Spitzengruppe. Weitere Prominenz fuhr an deren Seite, so dass die Ausreißer gegen das Verfolgerfeld fast mit gleicher Stärke kämpften. 25 Kilometer vor dem Ziel hatte Sagan für eine Selektion gesorgt, nur noch sieben Fahrer hielten seinem Tempo stand.

Auf der kurzen Abfahrt nach der letzten Steigung verlor die Spitzenformation zwei weitere Fahrer. Aber auf der Zielgeraden reichten die Kräfte Sagans nicht mehr ganz - der Puncher Matthews war nicht zu schlagen. "Ja, so läuft das eben. Wenigstens habe ich das Grüne Trikot wieder", sagte ein nicht sehr glücklich wirkender Sagan im Ziel.


Früher Ausreißergruppe

Die deutschen Topsprinter Marcel Kittel und André Greipel hatten sich verrechnet. Sie hatten mit einem Tagessieg geliebäugelt, obwohl nach dem Start in Andorra ein Anstieg der ersten Kategorie (Escalades Engordany) zu meistern war. Aber das Feld blieb nicht, wie von ihnen erhofft, zusammen. An dieser Steigung hatten sich die Ausreißer formiert.

Der kleine Zielort zwischen Toulouse und dem Mittelmeer war in früheren Tourzeiten ein gutes Pflaster für deutsche Profis. Der kürzlich verstorbene Rudi Altig feierte am 3. Juli 1966 in Revel einen Etappensieg, und Karl-Heinz Kunde übernahm am selben Tag das Gelbe Trikot.
sw/rb (dpa, sid)