Mathematik und Menschenmassen
Tausende Menschen laufen durch enge Räume und Gänge. So wollen Forscher herausfinden, wie Staus und Gedränge entstehen. Ziel des Projekts ist es, Großveranstaltungen sicherer zu machen.
Alle laufen durcheinander
Aus drei Richtungen laufen die Probanden durcheinander - eine typische Situation an einem Flughafen oder auf einem Bahnhof. Forscher aus Jülich möchten so herausfinden, wie Menschenströme funktionieren, um Großveranstaltungen sicherer zu machen.
Niemand hat den Überblick
Von oben kann die Kamera die Menschen gut erkennen. Aber mittendrin sieht es anders aus. Die Teilnehmer können kaum erkennen, was wenige Meter vor ihnen passiert. So kann ein gefährliches Gedränge entstehen.
Alle wollen raus
Nach dem Fußballspiel wollen alle so schnell wie möglich nach Hause. Wenn die Ränge sich leeren, kommt es zum Stau. Bei diesem Experiment erfassen die Forscher die Menschenströme in einem normalen Stadion-Block.
Laufwege dreidimensional
Weil die Ränge schräg sind, erfassen die Kameras den Abmarsch der Menschen dreidimensional. Die Wege, die sie zurücklegen, werden als Linien dargestellt. Wo viele Menschen durchmüssen, sind auch viele Linien.
Staus werden sichtbar
Jede Kugel ist ein Mensch: Rote Kugeln stehen im Stau, grüne Kugeln haben freie Bahn. Die dreidimensionale Darstellung zeigt auch, wer groß und wer klein ist. Große Menschen haben einen besseren Überblick.
Rein in den Computer
Die Menschen drängen durch den Ausgang. Ihre Bewegungen werden mathematisch erfasst. Der Computer errechnet daraus bestimmte Gesetzmäßigkeiten, die später in Modelle einfließen.
Ellipsen haben Beinfreiheit
Wenn Menschen laufen, brauchen sie vor und hinter sich mehr Platz als neben sich. Die Beine wären sonst im Weg. Deshalb stellt der Computer sie oval dar. So kommt das Computermodell sehr nah an die Realität heran.
Von klein nach groß
Die Jülicher Forscher rechnen die Modelle hoch: Sie fügen am Computer mehrere Stadionränge zusammen. So lassen sich auch größere Menschenmengen simulieren - mit nicht nur hunderten, sondern zehntausenden Personen.
Ein ganzes Stadion
Ein Fußballstadion leert sich. So lässt sich errechnen: Wie viele Menschen strömen gleichzeitig zu den Bussen und Bahnen. Kommt es auf den Parkplätzen oder im Nahverkehr zu Problemen? Wieviele Fahrzeuge müssen bereit stehen?
Verschieden breite Wege
Die Forscher haben drei Korridore aufgebaut: Einer ist 90 Zentimeter breit, die anderen 100 und 110 Zentimeter. Der Unterschied ist nur gering, aber während durch den schmalen Korridor nur 42 Menschen gehen, passen 50 durch den breiten Korridor.
Mehr Raum schafft Freiheit
Die roten Linien zeigen es: Nur zwanzig Zentimeter mehr Platz reichen aus, um mehr Bewegungsfreiheit zu bieten. Was bedeutet - mehr Sicherheit in Notausgängen und auf Rettungswegen.
Wie fließt der Gegenverkehr
Oben laufen Menschen gegeneinander, unten miteinander. Die Roten laufen gegen den Strom. Das Experiment soll zeigen, wie sich die Menschen verteilen, und ob sie sich gegenseitig behindern.
Wieviel Raum hat jeder Mensch
Die selbe Szene, umgerechnet in ein Dichtemodell. Jeder Mensch hat einen bestimmten Raum um sich herum. So wird sehr gut sichtbar, wie die Menschenströme gegeneinander fließen.
Kulturelle Unterschiede
Nicht alle Menschen laufen gleich. Deswegen haben die Jülicher Forscher verschiedene Kulturen verglichen: Deutsche, Inder, Chinesen und Japaner. Alle mussten im Kreis laufen. Ein Ergebnis: Inder laufen schneller als Deutsche. Vielleicht entstehen so auch schneller Staus.
Der Computer kann nicht alles simulieren
Feiern die Fans weil ihr Team gewonnen hat? Oder sind sie wütend, weil es verloren hat? Angetrunken? Oder haben sie es eilig, weil sie ihren Zug bekommen wollen? Solche Faktoren können die Wissenschafler leider nicht so einfach simulieren.