Masur dirigiert Beethovens Sinfonie Nr. 5
24. Dezember 2015"Das Schicksal klopft an der Tür", "Der erste Riff in der Musikgeschichte": Über die ersten vier Noten der Fünften Sinfonie Ludwig van Beethovens wurde viel gesagt und geschrieben. Oft wird darin eine musikalische Erzählung von Niederlage und Triumph gesehen, von Leid, Erlösung und dem Ringen mit dem menschlichen Schicksal.
Fest steht: Von Beethoven selbst sind keine Äußerungen über die Gedanken und Motivationen zu dieser Symphonie überliefert. In kaum einem Werk der Musikgeschichte kann man jedoch die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen so deutlich wiederfinden: von übergroßer Lebensfreude bis hin zu Verzweiflung und tiefstem Leid.
Und kaum ein Werk der klassischen Musik wird so häufig aufgeführt. Die Spannung liegt darin, sie frisch und lebendig wirken zu lassen - eine Kunst, die der Dirigent Kurt Masur beherrschte. Er dirigierte ohne Taktstock, zunächst einmal notgedrungen durch die Verkrüppelung eines Fingers in seiner rechten Hand. Er erklärte aber auch im Gespräch mit der DW, was der Taktstock für ihn symbolisch bedeutete, und was er daran ablehnte. Daraus spricht auch seine generelle Haltung zu Fragen von Macht und Moral.
In dieser Ausgabe hören Sie:
Ludwig van Beethoven:
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 "Schicksalssinfonie"
Dresdner Philharmonie
Dirigent: Kurt Masur
Aufgenommen von der DW in der Philharmonie am Gasteig, München, am 9. Dezember 2012