1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Massenprotest gegen Präsident von Honduras

4. Dezember 2017

Rund eine Woche nach der Präsidentenwahl droht die Lage wegen massiver Fälschungsvorwürfe gegen den Amtsinhaber zu eskalieren. Landesweit fordern Oppositionsanhänger seinen Rücktritt.

https://p.dw.com/p/2ohl5
Proteste nach den Wahlen in Honduras
Oppositionskandidat Salvador Nasralla hatte kurz nach der Abstimmung deutlich in Führung gelegenBild: picture-alliance/dpa/AP/R. Abd

In Anspielung auf die Initialen von Staatschef Juan Orlando Hernández riefen die Demonstranten "Weg mit JOH, Weg mit JOH." Die Lage ist extrem angespannt. In der Hauptstadt Tegucigalpa und anderen Städten wurden Barrikaden errichtet und Brandsätze gelegt. Die Polizei setzte Tränengas gegen Randalierer ein. Zwei Menschen kamen ums Leben, darunter eine 19-Jährige durch Schüsse. Die Regierung hatte zuvor den Ausnahmezustand ausgerufen, außerdem gilt eine Ausgangssperre zwischen 18.00 und 6.00 Uhr.

Proteste nach den Wahlen in Honduras
Mit Brandsätzen und Barrikaden lassen aufgebrachte Demonstranten ihrer Wut freien LaufBild: Reuters/H. Romeo

Stimmen werden weiter ausgezählt

Das Endergebnis der Präsidentenwahl vom 26. November liegt immer noch nicht vor. Das Oberste Wahlgericht hat die Auszählung der Stimmen wieder aufgenommen, nachdem der Vorgang am Donnerstag unterbrochen worden war. Oppositionskandidat Salvador Nasralla, der die grassierende Korruption und Gewalt in dem mittelamerikanischen Land bekämpfen will, hatte zunächst deutlich vorn gelegen, teilweise knapp fünf Prozentpunkte.

Nach und nach wendete sich dann das Blatt. Nach Auszählung fast aller Stimmen führte plötzlich Amtsinhaber Hernández knapp vor Nasralla. Daraufhin kam es zu Protesten. Die Anhänger Nasrallas werfen Präsident Hernández Wahlbetrug vor. Sowohl er als auch sein linksgerichteter Herausforderer Nasralla beanspruchen den Wahlsieg für sich. Honduras zählt zu den ärmsten und gefährlichsten Ländern Lateinamerikas. Hernández war 2013 in einer damals bereits umstrittenen Wahl an die Macht gekommen.

uh/stu (dpa, afp, rtr)