Massaker auf Party in Mexiko
1. Februar 2010Eine schwer bewaffnete Gruppe von Männern stürmte am Sonntag (31.01.2010) eine Geburtstagsparty in der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juárez und brachte die 13 Menschen um. Zudem seien 17 Party-Gäste verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Chihuahua mit.
Gemetzel zum 18.
Augenzeugen berichteten der Polizei, dass mindestens 15 Männer das Fest angegriffen hätten. Die Täter des Überfalls fuhren nach Zeugenangaben in sieben Autos vor. Sie verfolgten Jugendliche, die zu flüchten versuchten, und schossen sie nieder. Anlass der Party war der 18. Geburtstag eines Jugendlichen. Unter den Toten war auch der Vater des Geburtstagskindes.
Die Hintergründe des Massakers im Südwesten der Stadt waren zunächst unklar. Einem Bericht der Zeitung "El Universal" zufolge war unter den Ermordeten auch eine junge Frau, die vor einigen Tagen Zeugin eines anderen Massakers geworden war. Erst am Samstag waren zehn Menschen an verschiedenen Punkten der Stadt erschossen worden. In der Stadt Iguala im Südwesten des Landes waren bereits am Samstag sieben Leichen gefunden worden. Die Opfer waren alle erstickt worden, indem ihnen die Täter Paketband auf Mund und Nase klebten, teilte die Polizei mit.
Mordhauptstadt
Ciudad Juárez ist ein Zentrum der Drogenkriminalität. Die Drogenkartelle Juárez und Sinaloa liefern sich dort einen erbitterten Kampf. Im vergangenen Jahr wurden in der an Texas grenzenden Stadt 2500 Menschen ermordet. Die durchschnittliche Mordrate liegt in der Stadt mit 1,3 Millionen Einwohnern bei sieben pro Tag - die höchste weltweit. 2006 hatte die Regierung Zehntausende Soldaten in die Stadt geschickt. Der Gewaltkriminalität wurden sie jedoch nicht Herr.
Autor: Oliver Samson (dpa, ap)
Redaktion: Reinhard Kleber