Martínez fühlt sich wohl
2. Oktober 2012Der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte ist schon seit über einem Monat in Deutschland und fühlt sich hier ausgesprochen wohl. "München ist ganz toll und beim FC Bayern arbeiten super nette Leute", erzählt Javi Martínez. "Die Art und Weise, wie der Klub bisher mit mir umgegangen ist, war sensationell. Meine neuen Kollegen sind sehr sympathisch und hilfsbereit. Sie haben mich herzlich aufgenommen und tun alles, damit meine Anpassung schnell und unproblematisch verläuft", fasst Javi Martínez seine ersten Wochen in München zusammen.
Die Verpflichtung des spanischen Mittelfeldspielers, der Ende August für 40 Millionen Euro von Athletic Bilbao verpflichtet wurde, verlief allerdings spektakulärer als seine bisherigen Taten auf dem Fußballplatz. Martinez nimmt dies gelassen: "Für mich sind diese ersten Wochen eine Art Vorbereitung." Im Gespräch mit der DW erklärt der 24-Jährige, er habe sein ganzes Potential noch nicht ausgeschöpft. "Ich muss noch hart an meiner Fitness arbeiten, um meine Bestform zu erreichen. Ich bin noch nicht auf 100 Prozent, aber alles läuft genau so, wie ich es mir wünsche."
So erklärt sich auch, warum ihn Bayern-Trainer Jupp Heynckes in der Bundesliga bisher nur als Edel-Joker eingesetzt hat. Insgesamt spielte Martínez an den ersten sechs Spieltagen nur 138 Minuten. Umgerechnet bedeutet das eine Investition von etwa 290.000 Euro pro Minute.
Auf dem Weg zum Stammspieler
Martínez ist ein diskreter, vorsichtiger Arbeiter im Mittelfeld. Es gibt aber Bayern-Fans, die von einem so teuren Einkauf einen weitaus auffälligeren Fußballer erwarten. Er selbst ist sich dieser Erwartungen bewusst, deshalb versucht er zu beruhigen: "Ich möchte am Anfang meines neuen beruflichen Abschnitts in München Sicherheit gewinnen, kein Risiko eingehen und den Ball sauber zuspielen. So kann ich mich am besten an das Spielsystem der Mannschaft gewöhnen."
Die Frage ist: Wann wird Javi Martínez Stammspieler der Bayern? Im DW-Interview betont er, für ihn sei es derzeit nicht vorrangig, Teil der Startelf zu werden. "Der Trainer beobachtet meine Entwicklung. Wir haben alle Geduld, die Zeit wird sicherlich kommen."
Während seiner kurzen Zeit in München hat der Spanier schon zwei Highlights erlebt: seine erste Torvorlage im Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg und sein siegreiches Debüt in der Champions League gegen den FC Valencia. "Ausgerechnet gegen einen starken Klub aus meiner Heimat Spanien", bilanzierte der neue Bayern-Star. "Es ist gut für mich, solch positive Erfahrungen zu machen. Derartige Situationen helfen mir, mich besser in die Mannschaft zu integrieren. Für das Selbstvertrauen braucht man diese Ereignisse", erzählt der Welt- und Europameister.