26 Tote bei Blutbad in Kirche in Texas
5. November 2017Medienberichten zufolge betrat der Schütze gegen Mittag (Ortszeit) die First Baptist Church in Sutherland Springs und eröffnete während einer Andacht das Feuer auf die Gläubigen. Augenzeugen berichteten, es seien mindestens 20 Schüsse in rascher Reihenfolge gefallen, der Schütze habe mehrere Male nachgeladen. Der Mann soll eine kugelsichere Weste getragen haben und mit einem Sturmgewehr bewaffnet gewesen sein.
Nach Angaben des texanischen Gouverneurs Greg Abbott gab es 26 Tote. Die Zahl könne aber noch steigen, warnte Abbott. Rund 20 weitere Gottesdienstbesucher wurden zum Teil schwer verletzt. Unter den Opfern waren auch Kinder und die 14-jährige Tochter des Pastors. Es sei der "größte Schusswaffenangriff" in der texanischen Geschichte gewesen, sagte Abbott.
Täter war junger Mann
Ein Polizeisprecher erklärte, der mutmaßliche Schütze, ein 26-jähriger Mann, sei ebenfalls tot. Er starb seinen Angaben zufolge kurz nach der Tat in einem Nachbarbezirk in seinem Fahrzeug. Ob er sich selbst das Leben nahm oder von der Polizei erschossen wurde, ist noch unklar. In seinem Auto wurden nach Angaben der Polizei mehrere Waffen gefunden. Medien berichten, der Mann sei ein ehemaliger Soldat der US-Luftwaffe und unehrenhaft aus der Armee entlassen worden.
Die kleine Gemeinde Sutherland Springs befindet sich rund 50 Kilometer südöstlich von San Antonio. Zeugen berichteten, dass an dem Gottesdienst normalerweise etwa 50 Menschen teilnähmen.
US-Präsident Trump meldet sich aus Japan zu Wort
US-Präsident Donald Trump wurde während seines Aufenthalts in Tokio über die Bluttat informiert und twitterte: "Möge Gott an der Seite der Menschen in Sutherland Springs sein. (...) Ich verfolge die Lage von Japan aus."
In Tokio erklärte Trump später, das Blutbad sei eine Tat des Bösen gewesen, inmitten eines heiligen Gottesdienstes. "Wir können den Schmerz, die Trauer und das Leid nicht in Worte fassen, welche die Familien der Opfer erlitten haben", sagte Trump. "In so harten Zeiten wie diesen tun Amerikaner, was sie am besten können: Sie halten zusammen". Seine Regierung werde die Behörden von Texas bei der Aufarbeitung der Tat so gut wie nur möglich unterstützen.
Immer wieder Angriffe mit Schusswaffen
Erst vor gut einem Monat hatte ein Mann weltweites Entsetzen ausgelöst, als er in Las Vegas (Nevada) aus einem Hotelfenster auf Besucher eines Musikfestivals schoss und 58 Menschen tötete - mehr als 500 weitere wurden verletzt. Der Täter nahm sich das Leben. Es war der schlimmste Massenmord in der jüngeren Geschichte der USA. Das Motiv ist nach wie vor unklar.
Zu Schüssen in einer Kirche kam es im Jahr 2015 in Charleston (South Carolina). Ein damals 21-Jähriger hatte aus rassistischen Motiven neun schwarze Gläubige erschossen. Er wurde zum Tode verurteilt.
sam/rk/djo (afp, ap, dpa, rtr)