Die spektakulärsten Kunstraube der Geschichte
Der Raub des Goldschatzes im Kelten Römer Museum im oberbayerischen Manching ist kein Einzelfall. Immer wieder stehlen Diebe unersetzliche Kulturgüter - Juwelen, Gemälde - ob bewaffnet oder als Polizisten verkleidet.
"Wie in einem schlechten Film"
Die fast 500 Goldmünzen waren das Aushängeschild des Kelten Römer Museums im bayerischen Manching. Nun stahlen Einbrecher den zwei Jahrtausende alten Goldschatz. Beim Aufbruch der Vitrine sei es zugegangen "wie in einem schlechten Film", so ein Polizeisprecher. Wie die Täter die Alarmsysteme ausschalten konnten, sei noch unklar. Bayerns Kulturminister spricht von einer "Katastrophe".
2019: Einbruch ins Grüne Gewölbe
Im November 2019 drangen Diebe in das Historische Grüne Gewölbe in Dresden ein und stahlen drei Juwelengarnituren. Die Einbrecher verschafften sich - nach Polizeierkenntnissen - durch ein Fenster Zugang. Besucher gelangen nur durch eine moderne Sicherheitsschleuse in die Schatzkammer, die rund 3.000 frei ausgestellte Objekte zeigt. Viele der geraubten Stücke sind unersetzlich.
2017: Raub von 100-Kilo-Goldmünze
Aus dem Berliner Bode Museum wurde im März 2017 eine 100-Kilo-Goldmünze gestohlen, deren Material fast vier Million Dollar wert ist. Vermutlich drangen die Diebe durch ein Fenster in das Gebäude ein. Die Münze "Big Maple Leaf" stammte aus Kanada, ist 53 cm groß und drei cm dick. Auf der Vorderseite zeigt sie das Konterfei von Queen Elizabeth II. Die Münze bleibt bis heute verschwunden.
2008: Der wohl größte Kunstraub Europas
2008 entwendeten Bewaffnete vier Gemälde im Gesamtwert von 180 Millionen Franken aus dem Haus der Sammlung Bührle in Zürich. "Der Knabe mit der roten Weste" von Paul Cézanne, "Ludovic Lepic und seine Töchter" von Edgar Degas, "Blühende Kastanienzweige" von Vincent van Gogh und das auf dem Foto zu sehende "Mohnfeld bei Vétheuil" von Claude Monet tauchten jedoch alle wieder auf.
2004: Bewaffneter Überfall auf das Munch-Museum
"Der Schrei" und "Madonna" des Expressionisten Edvard Munch wurden 2004 in Oslo gestohlen. Zwei bewaffnete Täter stürmten das Munch-Museum und rissen die Bilder vor zahlreichen Augenzeugen von der Wand. Bei einer Razzia fand die Polizei die beiden berühmten Bilder wieder. Der Zustand von "Der Schrei" war jedoch so schlecht, dass es nicht wieder vollständig restauriert werden konnte.
2003: „Die Madonna mit der Spindel": jahrelang verschwunden
Das bis zu 70 Millionen Euro teure Gemälde von Leonardo da Vinci wurde 2003 aus einem Schloss in Schottland entwendet. Zwei Diebe, die als Touristen in die Ausstellung gelangt waren, überwältigten den Wachmann des Drumlanrig Castle und flohen mit dem Gemälde. Das Bild blieb vier Jahre spurlos verschwunden. Erst 2007 wurde es bei einer Razzia in Glasgow wiedergefunden.
1991: Spektakulärer Raub von Van Gogh-Gemälden
1991 ließ sich ein Mann unbemerkt in einer Toilette des Van Gogh-Museums in Amsterdam einschließen und stahl mithilfe eines Aufsehers gleich 20 Gemälde, unter anderem das auf dem Foto zu sehende "Selbstbildnis vor der Staffelei". Die Polizei konnte das Diebesgut jedoch bereits nach einer Stunde im Fluchtfahrzeug wieder sicherstellen. Auch die Diebe wurden nach ein paar Monaten gefasst.
1990: Kunstraub in Boston bis heute ein Rätsel
Der Kunstraub von 13 Gemälden aus dem Isabella Steward Gardner Museum erregte 1990 internationales Aufsehen. Zwei als Polizisten verkleidete Männer drangen in das Gebäude ein und stahlen unter anderem Édouard Manets "Chez Tortoni" und das auf dem Foto zu sehende "Konzert" von Jan Vermeer. Die leeren Rahmen hängen bis heute an Ort und Stelle.
1966, 1973, 1981, 1986: Das meistgestohlene Gemälde der Welt
Rembrandts Bildnis des "Jacques III de Gheyn" wurde sage und schreibe vier Mal aus der Dulwich Picture Gallery in Großbritannien entwendet: 1966, 1973, 1981 und 1986. Deshalb wird das Gemälde auch der “Der Rembrandt zum Mitnehmen” genannt. Auch nach dem letzten Diebstahl wurde es erfreulicherweise wiedergefunden.
1911: Als Mona Lisas Lächeln verschwand
1911 wurde das wohl berühmteste Frauenporträt der Welt gestohlen: Die "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci. Ein junger Italiener, Vincenzo Peruggia, entwendete das Bild aus dem Louvre, indem er sich wie ein Museumsangestellter kleidete und das relativ kleine Bild einfach unter seinem Kittel versteckte. 1913 tauchte das Gemälde wieder auf, ein Kunsthändler hatte Peruggia bei der Polizei verraten.