Magische Traumwelten: Das sind die wichtigsten Köpfe des Surrealismus
Salvador Dalí, Max Ernst, René Magritte - das sind berühmte Namen von Künstlern des Surrealismus. Diese Kunstrichtung entstand vor 100 Jahren. Werke einiger Vertreterinnen und Vertreter sind derzeit in Duisburg zu sehen.
Max Ernst (1891-1976)
Der deutsche Künstler Max Ernst gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Surrealismus. Er war einer der ersten Künstler, der sich die psychoanalytischen Traumtheorien Sigmund Freuds zunutze machte: Er versuchte sich nicht zu kontrollieren, sondern möglichst frei aus seinem Inneren heraus zu malen. So glaubte er, die Wurzel seiner Kreativität zu finden und seine Emotionen zu befreien.
René Magritte (1898-1967)
Die Bilder des belgischen Künstlers René Magritte zeichnen sich durch ein besonderes Spiel von Wort und Bildgegenstand aus. Eines seiner berühmtesten Werke: "Ceci n'est pas une pipe" (Dies ist keine Pfeife). Das Bild ist nicht die Wirklichkeit, sondern nur ein Abbild von ihr. Dieses Hin und Her kennzeichnet auch andere Werke, in denen Äpfel, Melonenhüte oder andere Gegenstände dargestellt sind.
Frida Kahlo (1907-1954)
Die Mexikanerin ist eine der einflussreichsten Frauen innerhalb der surrealistischen Bewegung. Doch Kahlo, die vor allem für ihre zahlreichen Selbstporträts bekannt ist, hat sich selbst nie als surrealistische Malerin betrachtet. Eigenen Aussagen zufolge malte sie nicht Träume, sondern einfach ihre eigene Realität, die von einem schwierigen Privatleben und langer Krankheit geprägt war.
Salvador Dalí (1904-1989)
Der Spanier Salvador Dalí darf in keiner Liste surrealistischer Künstler fehlen. Er ist einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts und war für seine extravagante Persönlichkeit und sein technisches Geschick bekannt. Ende der 1920er Jahre schuf er mit dem Werk "Die Beständigkeit der Erinnerung", das zerfließende Uhren zeigt, eines der bekanntesten Werke des Surrealismus.
Joan Miró (1893-1983)
Die Gemälde des Katalanen Joan Miró kennt jeder: Sie wurden millionenfach reproduziert. Als Poster, Postkarten oder Kalender. Schlafen war Teil seines Arbeitsprozesses. Die Visionen, die er im Traum entwickelte, seien seine Inspirationsquelle gewesen, heißt es. Aber er schuf nicht nur Gemälde und Skulpturen, er schrieb auch selber Gedichte, von denen Zeilen in seinen Werken auftauchen.
Dorothea Tanning (1910-2012)
Eine weitere wichtige Künstlerin des Surrealismus war die Amerikanerin Dorothea Tanning. 1936 lernte sie den Surrealismus durch eine Ausstellung im Museum of Modern Art in New York kennen und begann kurz darauf selber surrealistische Bilder zu malen. Tanning, die ab 1946 mit Max Ernst verheiratet war, schuf traumwandlerische Gemälde, die sie als Hinweis auf tiefere Wahrheiten betrachtete.
Leonora Carrington (1917-2011)
Die Mexikanerin Leonora Carrington war bis 2011 eine der letzten überlebenden Teilnehmerinnen der surrealistischen Bewegung der 1930er Jahre. Carrington war dafür bekannt, dass sie in ihren surrealistischen Werken die weibliche Sensibilität und Aspekte der weiblichen Sexualität erforschte. Ihr kreatives Schaffen als selbstständige Surrealistin wurde oft von ihrer Affäre mit Max Ernst überschattet.
Marcel Duchamp (1890-1976)
Marcel Duchamp gilt als Grenzgänger des Surrealismus und gleichzeitig als einer der Vordenker, der mit seinen Objekten, den Ready Mades, Flaschentrockner oder Pissoirs ins Museum brachte. Auch die Beschäftigung mit dem Zufall spielte in seiner Kunst eine große Rolle.
Giorgio de Chirico (1888-1978)
Der italienische Maler Giorgio de Chirico malte traumähnliche, menschenleere Stadtansichten. Einzig Schatten und "manichini" (Gliederpuppen) tauchen auf. De Chirico thematisierte auch traumhafte, unbewusste Elemente, indem er Gegenstände und verfremdete Glieder in surreale Beziehung zueinander setzte. Die Ausstellung "Surreale Welten" ist bis 07. Mai 2023 im Lehmbruck Museum in Duisburg zu sehen.