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Politik

Magere Finanzhilfe für Ugandas Flüchtlinge

24. Juni 2017

Der Bürgerkrieg im Südsudan hat sich inzwischen zur größten Flüchtlingskrise in Afrika ausgeweitet. Nahezu eine Million Menschen kam im benachbarten Uganda unter. Doch das Land ist damit überfordert.

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Südsudan - Flüchtlinge
Eine Südsudanesin wartet auf ihre Registrierung als Flüchtling in Uganda Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Lynch

Uganda behandelt seine Flüchtlinge gut. Viele von ihnen bekommen ein Stück Land zugewiesen, können arbeiten. UN-Generalsekretär António Guterres rief deshalb bei einer Geberkonferenz in der Hauptstadt Kampala die Weltgemeinschaft dazu auf zu honorieren, dass das ostafrikanische Land eine "beispielhafte Flüchtlingspolitik" betreibe. Uganda sei derzeit mit "dem größten Exodus an Flüchtlingen in Afrika seit dem Genozid in Ruanda 1994 konfrontiert", machte Guterres deutlich.

Uganda Solidarity Summit on refugees
UN-Generalsekretär António Guterres sieht sich in einem Flüchtlingslager in Uganda um Bild: Getty Images/AFP/M. O´Hagan

358 Millionen Dollar anstatt zwei Milliarden

Doch die Ausbeute des Treffens ist mager: Die anwesenden internationalen Delegierten sicherten gerade einmal rund 358 Millionen US-Dollar (320 Millionen Euro) zu, deutlich weniger als erhofft. Allein für das kommende Jahr werden nach Schätzungen der Vereinten Nationen zwei Milliarden Dollar benötigt, acht Milliarden Dollar für die nächsten vier Jahre. Bis Mai war weniger als ein Fünftel der vom UN-Flüchtlingshilfswerk für das Land geforderten Hilfsgelder in Höhe von 673 Millionen Dollar (624 Millionen Euro) eingegangen.

Die Bundesregierung will Uganda mit 50 Millionen Euro unterstützen, wie Außenminister Sigmar Gabriel mitteilte. Davon gingen 14 Millionen Euro in die humanitäre Hilfe, der Rest in die Entwicklungszusammenarbeit. Die EU versprach 85 Millionen Euro.

Der seit 2013 andauernde Bürgerkrieg im Südsudan hat nach UN-Angaben rund 3,8 Millionen Einwohner in die Flucht getrieben. Mehr als 947.000 Menschen nahm Uganda auf. Ohne fremde Hilfe kann die Regierung ihre Versorgung allerdings nicht schultern. "Wenn die internationale Gemeinschaft uns hilft, dann werden wir das schaffen", zeigte sich Ugandas Präsident Yoweri Museveni bei der Konferenz zuversichtlich. Das Geld wird nach seinen Worten besonders zur Unterstützung der in Städten lebenden Flüchtlinge und für die Infrastruktur in Regionen gebraucht, die Geflüchtete aufgenommen haben.

se/jj (dpa, epd, afp)