"Madiba, unser Held"
8. Dezember 2013Ein Vorbild, ein Held ohne Waffen, der Vater der Freiheit - die Hörer und User der Deutschen Welle in Afrika haben viele Titel für Nelson Mandela. Hunderte SMS erreichten die Afrika-Redaktionen nach der Nachricht von Mandelas Tod. Auch auf den Facebook-Seiten der DW schreiben die afrikanischen User, dass Mandela in Afrika immer in Erinnerung bleiben wird.
Béwézima aus Togo beschreibt Nelson Mandela als einen außergewöhnlichen Menschen, der für Recht, Frieden und Justiz steht. "Er vereinigte sein Volk durch Wahlen, er einigt es nach seinem Tod. Hut ab vor diesem 'grand homme'!" Nicco Madinga aus Tansania wird sich immer an Mandelas Mut, seine Verlässlichkeit und seine Reden erinnern. Und Getaneh Asres aus Äthiopien meint, dass schwer sein wird, in den nächsten 100 Jahren wieder einen Menschen wie Mandela zu finden.
Er kämpfte nicht nur für Südafrika
"46664 - diese Nummer werden wir nie vergessen", schreibt Mohammed aus Algerien über Mandelas Häftlingsnummer während dessen 27 Jahre dauernden Arrests. Der Respekt und die Dankbarkeit für Mandelas Opfer und seinen Kampf gegen die Unterdrückung sind in ganz Afrika groß. Sein Wirken ging weit über Südafrika hinaus, findet Kambale Somo Somo aus der Demokratischen Republik Kongo: "Er hat für die ganze Welt Gutes getan."
Groß ist die Hoffnung, dass Mandelas Visionen weiterleben. "Er ist ein Lösungsmodell für unsere politischen Probleme in Afrika", schreibt Mustard aus den USA. Laye aus Guinea hofft, dass alle afrikanischen Politiker Mandelas Weg folgen werden, damit Afrika endlich seinen Frieden findet. Und damit die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Fortschritte stattfinden, die Mandela sich wünschte. "Madiba, dein Kampf wird weitergehen, so lange es auf Erden unterdrückte Menschen gibt."
Mandelas Ideal - noch unerreicht
Christian aus Goma im Ostkongo wünscht sich das ganz konkret für sein Land: "Unser afrikanisches Volk sollte nach Madibas Ableben vereint bleiben, insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo und in der Zentralafrikanischen Republik. Unsere Länder hat er so sehr geliebt und trotzdem geht der Krieg bei uns weiter."
Mandela habe sich immer für eine demokratische Gesellschaft eingesetzt, in der alle in Harmonie zusammen leben und die gleichen Chancen haben, erinnert Saliou aus Benin. Für dieses Ideal war er sogar bereit zu sterben. "Aber hat Mandela sein Ideal jemals erreicht?"
Große Fußstapfen für Afrikas Politiker
Gleichzeitig fragt sich Hyacinthe aus Togo: "Wie viele sind es noch in Afrika? All die Symbole sterben weg, leider, ohne dass ihre Vision für Afrika verwirklicht wird. Es ist noch viel zu tun in Madibas Heimat Südafrika. Wir verehren ihn und sollten uns überlegen, wie wir seine Ideale in die Wirklichkeit umsetzen können, damit Afrika kein Kontinent mehr ist, wo Menschen stets in Not leben."
Es müsste mehr Führer wie Mandela geben, wünscht sich Adam le'Yared Mnalew aus Äthipien. George Opiyo Otieno aus Kenia erinnert ganz konkret daran, dass Mandela kein Präsident war, der nach Macht gierte. Schließlich habe er schon nach fünf Jahren sein Amt wieder abgegeben.
Ein großes Herz
Vor allem aber würdigen die DW-Hörer aus Afrika Mandelas Wesen. "Er ist ein Vorbild ohnegleichen für alle Menschen - mit seinem großen Herz für Vergebung und Gnade", beschreibt ihn Uchumi Philbert aus Tansania. "Nelson Mandela ist ein Vorbild für jedes gedemütigte Volk", sagt auch Targui aus Mauretanien. Kaka aus Niger findet gar, dass Mandela einen zweiten Nobelpreis verdient hätte.
Jonathan aus der Elfenbeinküste fasst zusammen, was in diesen Tagen wohl viele Menschen in Afrika bewegt: "Wir haben einen großen Mann verloren, aber das Licht, das er in uns angezündet hat, wird weiter brennen. Er hat uns geholfen, nun müssen unsere Politiker weitermachen, um Afrika voranzubringen. Adieu, Mandela, unser Held!"