Macron will mehr deutsches Engagement in Mali
19. Mai 2017"Frankreich gewährleistet in Mali und anderen Einsatzgebieten die europäische Sicherheit", betont der neue französische Präsident Emmanuel Macron bei einem Truppenbesuch in der nördlichen Stadt Gao. Deutschland und andere europäische Länder könnten in Mali mehr unternehmen - etwa ihre Unterstützung, einer "Partnerschaft der Ausrüstung" verstärken oder bei der Entwicklung des Landes helfen, fügte Macron bei seinem ersten Asulandsbesuch außerhalb Europas hinzu. Am Montag war Emmanuel Macron zu Besuch in Berlin. Dort habe er mit Bundeskanzlerin Angela Merkel darüber gesprochen.
Macron: Französische Truppen bleiben in Mali
Macron versicherte dem malischen Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita, der vor vier Jahren begonnene Militäreinsatz werde fortgesetzt. In Mali und anderen Ländern der Sahelzone sind zusammen rund 4000 französische Soldaten im Einsatz, um gegen Terrorgruppen zu kämpfen. Ziel sei ein dauerhafter Frieden, sagte Macron.
Der Norden Malis steckt seit den Tuareg-Aufständen Ende 2011 in einer schweren Krise. In der früheren Rebellenhochburg Gao am Rande der Sahara sind auch 800 Bundeswehrsoldaten stationiert. Sie sind am UN-Stabilisierungseinsatz MINUSMA beteiligt, der zur Umsetzung eines Friedensabkommens von 2015 zwischen Regierung und Rebellen beiträgt. Beim einem Terroranschlag waren in Gao im Januar 60 Menschen getötet und 115 verletzt worden.
Tausende Manschen fliehen vor Gewalt
Ein Wiederaufflammen der Gewalt im Norden Malis trieb in den vergangenen Monaten erneut Tausende Menschen in die Flucht. Seit Februar sei die Zahl der Binnenflüchtlinge um etwa 14.220 Personen auf nun rund 60.000 gestiegen, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) unter Berufung auf malische Verantwortliche mit. Die meisten Flüchtlinge stammen demnach aus der Region um Timbuktu, wo es zuletzt erneut Angriffe von Islamisten gab.
Macron wurde von Außenamtschef Jean-Yves Le Drian, Streitkräfteministerin Sylvie Goulard und Pressevertretern begleitet. Zuvor gab es heftige Kritik französischer Medien und Journalistenvereinigungen über die Kommunikationsstrategie und insbesondere über die Auswahl von Medienvertretern des Élysée-Palastes.
pab/uh (dpa, kna)