M23-Rebellen wollen Kämpfe einstellen
3. November 2013Etwa 20 Monate dauern die Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen im Osten der Demokratischen Republik Kongo bereits an. 750.000 Menschen aus den betroffenen Regionen sind auf der Flucht vor der anhaltenden Gewalt. Der jetzt einseitig von Rebellen ausgerufene Waffenstillstand schürt Hoffnungen, dass es zu Fortschritten bei den Friedensgesprächen kommt. Die Armee reagierte aber zunächst nicht auf das Waffenstillstands-Angebot der "Bewegung des 23. März", kurz M23.
Der Chef der Rebellengruppe M23, Bertrand Bisimwa, forderte seine Anhänger in einer Erklärung auf, die Gefechte mit der Armee "sofort einzustellen". Die Aufständischen sollten seinem "Befehl nicht zuwider zu handeln, um die Fortsetzung des politischen Prozesses zu ermöglichen", so Bisimwa.
Er forderte das Nachbarland Uganda, das zwischen den Konfliktparteien vermittelt, auf, die "Einstellung der Feindseligkeiten zu überwachen". Die M23 verhandelt seit vergangenem Dezember mit der kongolesischen Regierung. Bisher führten die sporadischen Treffen in der ugandischen Hauptstadt Kampala jedoch zu keinem konkreten Ergebnis.
Regierungstruppen haben Rebellen zurückgedrängt
Die Regierungstruppen hatten zuletzt wieder die Oberhand über den Nordosten des zentralafrikanischen Landes zurückgewonnen, in dem die Rebellen gegen die Staatsführung kämpfen. Gerade erst hatte die Armee eine neue Offensive gegen die letzten Stellungen der M23-Kämpfer in der östlichen Bergregion an der Grenze zu Uganda gestartet. Die Aufständischen waren dorthin geflohen, nachdem die Streitkräfte am Mittwoch ihre Hochburg, die strategisch wichtige Stadt Bunagana, eingenommen hatten.
Die Gruppe M23 wurde von ehemaligen Tutsi-Rebellen gegründet, die nach dem Friedensabkommen von 2009 in die kongolesischen Streitkräfte integriert worden waren. Die Rebellenbewegung hatte im vergangenen Jahr einen Aufstand gegen die kongolesische Regierung begonnen. Wochenlang kontrollierten die Aufständischen die Stadt Goma im Osten des Kongo. Sie verbreiteten unter anderem mit Zwangsrekrutierungen, Plünderungen und Vergewaltigungen Schrecken unter den Einwohnern.
Die Regierung in Kinshasa und die Vereinten Nationen werfen den Nachbarländern Uganda und Ruanda vor, die M23-Miliz zu unterstützen. Beide Staaten weisen dies zurück.
kis/nem (afp, rtr)