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Löw nimmt Spieler in die WM-Quali-Pflicht

Calle Kops sid
3. September 2016

Die WM-Qualifikation beginnt und die Weltmeister sind wieder gefordert. Bundestrainer Joachim Löw macht seine Ziele unmissverständlich deutlich: Richtung Russland 2018 zählt in Oslo nur ein Auftaktsieg gegen Norwegen.

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Bundestrainer Joachim Löw bei der Pressekonferenz in Oslo (Foto: picture-alliance/augenklick/GES/M. Ibu Güngör)
Bild: picture-alliance/augenklick/GES/M. Ibu Güngör

Joachim Löw wirkte ernst, sein Blick war entschlossen. Als der Bundestrainer am Samstag im Ullevaal-Stadion von Oslo das Signal zum Aufbruch zur Fußball-WM 2018 in Russland gab, war seine Botschaft unmissverständlich. "Wir sind nicht nach Norwegen gekommen, um die wunderbare Natur zu genießen", sagte er, "wir sind hergekommen, um das erste Spiel der Qualifikation zu gewinnen." Und, mehr noch: Löw redete seinen Weltmeistern ins Gewissen - nach dem Halbfinal-Aus bei der EM müsse eine Steigerung her.

"Meine Erwartung an die Mannschaft ist eindeutig, dass wir uns in einigen Dingen entscheidend verbessern", sagte Löw. Und das gelte schon am Sonntag (20.45 Uhr MESZ, ab 20.30 Uhr MESZ im DW-Livestream) gegen Außenseiter Norwegen, den 50. Der Weltrangliste. Der Auftakt in eine Qualifikationsrunde sei "nicht immer einfach", sagte Löw. Im Jahr 2014 hatte er das bei der historischen 0:2-Niederlage in Polen schmerzlich erfahren müssen. "Dieses Mal möchte ich nicht so eine durchwachsene Qualifikation haben", sagte er mit Nachdruck, er erwarte, "dass wir hochkonzentriert ins Spiel gehen und drei Punkte mitnehmen".

Effizienz steigern

Mario Götze steht im Nationaltrikot auf dem Platz (Foto: picture-alliance/F. Waelischmiller/S. Simon)
Mario Götze wird in Oslo wohl von Beginn an auflaufenBild: picture-alliance/F. Waelischmiller/S. Simon

Doch Löw denkt längst über Oslo hinaus - an die WM in Russland, an die erfolgreiche Titelverteidigung in Moskau. Die kann aus seiner Sicht aber nur gelingen, wenn sich seine Mannschaft steigert. Konkret: In Sachen Spielanlage und Gegnerdominanz gehöre die DFB-Elf zwar zu den "Allerbesten in der Welt, aber was das Spiel ausmacht, ist Effizienz, und da hatten wir Defizite in den vergangenen Monaten". Wie beim EM-Aus.

Wie im Halbfinale gegen Frankreich (0:2) muss Löw auch am Sonntag auf Stoßstürmer Mario Gomez verzichten. Anders als damals dürfte er es in Oslo mit Mario Götze als "falscher Neun" versuchen, Thomas Müller müsste dann auf den rechten Flügel ausweichen. Links steht der beim 2:0 gegen Finnland krankheitsbedingt fehlende Julian Draxler wieder bereit. Mesut Özil gibt den Regisseur, nach dem Rücktritt von Lukas Podolski trägt er die Nummer "10" auch auf dem Rücken.

Toni Kroos, der mit Sami Khedira hinter Özil erwartet wird, betonte aber: "Es sind alle gefordert, damit es vorne wieder zackiger zugeht. Die, die das Spiel nach vorne bringen, und die vorne, die Tore zu machen." Löws Botschaft ist bei ihm angekommen. "Diesmal wollen wir von Beginn an vorneweg gehen", sagte er über die Ausgangslage in Gruppe C, in der die EM-Teilnehmer Tschechien und Nordirland als schärfste Kontrahenten gelten. Kroos betonte: "Wir werden uns auch für Russland qualifizieren, das kann ich garantieren."

Norwegen nicht unterschätzen

Norwegens Kapitän Per Cijian Skjelbred (l.) und Nationaltrainer Per-Mathias Högmo bei der Pressekonferenz in Oslo (Foto: picture-alliance/dpa/F. Gambarini)
Norwegens Kapitän Skjelbred (l.) und Nationaltrainer Högmo üben sich vor der Partie in UnderstatementBild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini

Dass Gegner Norwegen sich als Underdog gibt, ist für Löw "das übliche Geplänkel". Er erwartet eine andere Mannschaft als beim 0:1 am Mittwoch gegen Weißrussland - "personell und was die Einstellung betrifft" - sowie "richtig Rambazamba" im mit 26.000 Fans ausverkauften Stadion. Die Norweger um Nationalcoach Per-Mathias Högmo und Kapitän Per Ciljan Skjelbred von Bundesligist Hertha BSC verteidigten gut und konterten noch besser, meinte Löw. Auf die Defensive vor Neu-Kapitän Manuel Neuer komme da einiges an Arbeit zu. Ob er in Abwesenheit von Abwehrchef Jerome Boateng auf eine Dreier- oder Viererkette setzen wird, wollte der Bundestrainer nicht verraten. Wichtig sei ihm aber, dass sein Team inzwischen "in der Lage ist, beide Dinge gut umzusetzen, auch mal während des Spiels".

Die Partie beginnt am Sonntag um 20.45 Uhr MESZ und wir sind live dabei. Im DW-Audio-Livestream übertragen wir das gesamte Geschehen in Oslo. Los geht es rund 15 Minuten vor Anpfiff.

Die voraussichtliche Aufstellung der DFB-Elf:

Neuer - Kimmich, Hummels, Höwedes, Hector - Khedira, Kroos - Müller, Özil, Draxler - Götze.

ck/kd (sid)