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Lufthansa: Nach dem Streik ist vor dem Streik

3. Dezember 2014

Nur kurzes Aufatmen bei den Fluggästen: Nach einer Pause geht der Ausstand der Piloten bei der Lufthansa schon wieder weiter - wegen "erheblicher Differenzen" mit der Konzernleitung. Keine Lösung in Sicht.

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Lufthansa setzt Streik fort - eine Frau mit Gepäck am leeren Schalter (foto: Getty Images)
Bild: T. Lohnes/Getty Images

Die Piloten der Lufthansa wollen bereits am kommenden Donnerstag erneut streiken. Der Ausstand solle Langstrecken- und Frachtflüge betreffen und von 3.00 Uhr bis Mitternacht dauern, teilte die Pilotenvereinigung Cockpit mit. Flüge der Lufthansa-Tochter Germanwings sowie Kurz- und Mittelstreckenflüge der Lufthansa sollen demnach nicht betroffen sein.

Zur Begründung hieß es, die jüngsten Verhandlungsrunden mit der Geschäftsleitung zur Übergangsversorgung hätten gezeigt, dass es nach wie vor trotz wiederholter Arbeitsniederlegungen "erhebliche Differenzen" gebe. Cockpit erwarte "ein klares Bekenntnis des Managements zur Ausgestaltung fairer Bedingungen für ihre jungen Piloten".

"Großer Schaden"

Die Lufthansa reagierte mit Unverständnis auf die erneute Streikankündigung, die "völlig überraschend" gekommen sei. "Damit wird dem Unternehmen und insbesondere seinen Kunden zum zweiten Mal in dieser Woche großer Schaden durch die Vereinigung Cockpit zugefügt", teilte die Airline mit. Sie forderte die Gewerkschaft zum wiederholten Mal auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Die Piloten der Lufthansa hatten den Flugverkehr von Deutschlands größter Airline bereits seit Montag massiv eingeschränkt. Zunächst wurden Kurz- und Mittelstreckenverbindungen bestreikt, in der Nacht zum Dienstag wurde der Ausstand dann auf Langstreckenflüge ausgeweitet. Die Lufthansa musste insgesamt rund 1450 Flüge streichen, etwa 150.000 Passagiere waren betroffen. Dieser Streik ging planmäßig am Dienstag um Mitternacht zu Ende.

Knackpunkt Frührente

Der Arbeitskampf läuft bereits seit Monaten. Knackpunkt ist eine Auseinandersetzung um die betriebliche Frührente. Bisher können Lufthansa-Piloten bereits mit 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand gehen und bis zur gesetzlichen Rente 60 Prozent ihrer Bezüge erhalten. Die Lufthansa will diese Altersgrenze anheben.

Hinter den Kulissen schwelt zudem ein Streit über den künftigen Kurs des Konzerns. Die Lufthansa will mit dem sogenannten "Wings"-Konzept auf mehr Strecken Billigflüge anbieten. Das Personal von "Wings" soll nicht nach den Lufthansa-Tarifen bezahlt werden, sondern schlechter. An diesem Mittwoch berät der Lufthansa-Aufsichtsrat über das Konzept.

jj/SC (dpa, afp, rtr)