+++ Zschäpe bricht ihr Schweigen +++
9. Dezember 2015
Eine Zusammenfassung der Aussage von Beate Zschäpe finden Sie in diesem Beitrag:
"Zschäpe: War nicht an Morden beteiligt"
Die Erklärung im Einzelnen:
11:24 Uhr: Die Erklärung ist verlesen. Das Gericht setzt eine einstündige Pause an.
11:21 Uhr: Zschäpe entschuldigt sich "aufrichtig" bei allen NSU-Opfern. Sie selbst fühle sich moralisch schuldig.
11:14 Uhr: Beate Zschäpe bestreitet auch die Mitgliedschaft im NSU. Sie habe sich weder damals noch später je als Mitglied des Nationalsozialistischen Untergrunds gesehen, hieß es in der vor dem Oberlandesgericht München von ihrem Verteidiger verlesenen Erklärung. Der Name NSU sei alleine eine Erfindung von Uwe Mundlos gewesen, allenfalls könne noch Uwe Böhnhardt der Gruppe zugeordnet werden. Darauf gibt es vereinzelte Lacher im Publikum.
11:05 Uhr: Nach dem Tod der beiden Uwes (Mundlos und Böhnhardt) am 4. November 2011 habe sie die gemeinsame Wohnung angezündet. Den Vorwurf, den Brand gelegt zu haben, um Menschen zu töten, weist sie von sich. Sie habe versucht, alle, die sich im Haus aufhielten, vorher zu warnen.
11:00 Uhr: Fazit: Zschäpe betreitet, an den Morden und Sprengstoffanschlägen beteiligt gewesen zu sein. "Ich war weder an den Vorbereitungshandlungen noch an der Tatausführung beteiligt." Von den Taten ihrer Kameraden Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos habe sie erst später erfahren, aber nicht die Kraft gehabt, sich zu stellen.
Zu dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter sagt sie aus, es sei Böhnhardt und Mundlos nur darum gegangen, die Dienstpistolen zu erbeuten.
10:58 Uhr: Hier eine weitere Reaktion aus dem Netz:
10:54 Uhr: Von vier weiteren Morden habe sie auf einen Schlag erfahren. Sie habe danach viel getrunken - drei bis vier Flaschen Sekt täglich - und ihre Katzen vernachlässigt.
10:48 Uhr: Bei Twitter ist #Zschäpe das zentrale Thema in Deutschland. Und die Kommentare sind eindeutig:
10:45 Uhr: Auch von den nächsten beiden Morden will Beate Zschäpe nichts gewusst haben. "Sprachlos und fassungslos" sei sie gewesen, als sie später davon erfahren habe.
10:40 Uhr: Jetzt geht es um den Kölner Bombenanschlag im Januar 2001. Auch davon habe sie nichts gewußt, heißt es in Zschäpes Aussage. Sie sei emotional von den beiden Uwes, Böhnhardt und Mundlos, abhängig gewesen.
10:38 Uhr: Zschäpe sagt aus, dass sie sich nach den ersten Morden der Polizei stellen wollte. Mundlos und Böhnhardt hätten daraufhin gedroht, in diesem Fall würden sie Selbstmord begehen.
10:34 Uhr: Kurze Bilanz: Zschäpe stellt sich nicht als Anführerin des Trios dar, sondern als eine, die immer weiter in den Terrorismus hineinrutschte. Mundlos und Böhnhardt waren danach die Antreiber. Ob Richter Manfred Götzl das glaubt?
10:31 Uhr: Zschäpe hatte - so die Aussage - Angst, an Überfällen teilzunehmen. Mundlos und Böhnhardt wollten sie deswegen nicht dabei haben. Auch vom ersten Mord des NSU habe sie nichts gewusst. Sie habe erst Mitte Dezember 2000 und damit drei Monate nach der Ermordung des Blumenhändlers Enver Simsek von der Tat erfahren, ließ Zschäpe von ihrem Verteidiger Mathias Grasel erklären. Als sie von der Tat hörte, sei sie geschockt gewesen.
10:28 Uhr: In der Aussage Zschäpes ist von Bombenattrappen die Rede. Später habe sie eine Garage gemietet, um dort Propagandamaterial zu lagern. Nach einem Jahr im Untergrund sei es zum ersten Raubüberfall gekommen. Ab diesem Zeitpunkt habe es keinen Weg mehr zurück in ein bürgerliches Leben gegeben.
10:22 Uhr: Zuerst habe sie sich in Mundlos verliebt und sei mit ihm zusammen gewesen, liest Anwalt Grasel vor. Später habe sie sich in Böhnhardt verliebt. Auf diese Weise sei sie in die rechte Szene eingetaucht.
10.08 Uhr - Zschäpe schildert, wie sie die beiden anderen NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt kennenlernte.
10.03 Uhr - Zschäpe erinnert an ihre schwere Kindheit in der DDR, berichtet von Alkoholproblemen ihrer Mutter und von Streitigkeiten.
9.53 Uhr - Anwalt Mathias Grasel beginnt mit der Verlesung der Zschäpe-Aussage
9.51 Uhr - Zu Beginn des Verhandlungstages lässt sich die Hauptangeklagte Beate Zschäpe erstmals bereitwillig von vorne fotografieren.
mm/stu (dpa, afp, rtr)