+ Live-Ticker zu den Landtagswahlen +
13. März 2016Das Wichtigste in Kürze:
Die rechtspopulistische AfD gewinnt in allen drei Bundesländern zweistellige Werte
In Baden-Württemberg werden die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann stärkste Partei. Die Fortsetzung der Koalition mit der SPD ist aber nicht möglich
In Rheinland-Pfalz bleibt die SPD stärkste Kraft: Auch hier wird es keine Fortsetzung des rot-grünen Bündnisses geben
In Sachsen-Anhalt bleibt die CDU vorn: Auch hier hat das Bündnis von CDU und SPD keine Mehrheit mehr.
Vom Wahlabend berichten: Sabine Kinkartz, Kay-Alexander Scholz, Daniel Pelz (alle Berlin), Naomi Conrad (Stuttgart), Marcel Fürstenau (Mainz), Dominik Jozic und Martin Muno.
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0:45 Uhr: In Sachsen-Anhalt, dem kleinsten der drei Bundesländer in denen gewählt wurde, dauerte die Auszählung der Stimmen am längsten. Aber jetzt ist das vorläufige amtliche Endergebnis da: Die CDU verliert 2,7 Prozentpunkte, bleibt mit 29,8 Prozent der Stimmen stärkste Kraft. Die AfD kommt aus dem Stand auf 24,2 Prozent der Stimmen. Die Linke landet bei 16,3 Prozent (- 7,4). Die SPD stürzt von 21,5 auf 10,6 Prozent. Die Grüne schaffen mit 5,2 Prozent den Wiedereinzug in den Landtag. Die FDP scheitert mit 4,9 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde. Dies ergibt folgende Sitzverteilung: CDU: 30, AfD: 24, Linke 17, SPD 11 und Grüne 5.
22:55 Uhr: Das vorläufige Endergebnis für Rheinland-Pfalz lautet: SPD: 36,2 Prozent (+ 0,5),CDU: 31,8 (- 3,4). Die AfD kommt aus dem Stand auf 12,6 Prozent der Stimmen. Die Grünen schaffen nur noch 5,3 Prozent (-10,1). Die FDP legt zwei Punkte zu und kehrt nach fünf Jahren mit 6,2 Prozent in den Landtag zurück. Die Sitzverteilung: SPD: 39, CDU: 35, AfD:14, FDP: 7 und Grüne 6.
22:30 Uhr: Baden-Württemberg meldet das vorläufige Endergebnis: Die Grünen erreichen 30,3 Prozent (+6,1), die CDU kommt auf 27,0 (-12,0), die AfD auf 15,1 (+15,1) die SPD auf 12,7 (-10,4), die FDP auf 8,3 (3,0) und die Linke auf 2,9 (+0,1) Prozent. Die Grünen holen 47 Sitze, die CDU 42. die AfD 23, die SPD 19 und die FDP 12 Sitze. Die Wahlbeteiligung betrug 70,4 Prozent, 4,1 Punkte mehr als 2011.
22:24 Uhr: Bei den Hochrechnungen gibt es nur noch wenig Bewegung bei den Prozent-Zahlen, allerdings größere bei der Sitzverteilung : Die CDU in Sachsen-Anhalt erhält nach den jüngsten Zahlen 30 Sitze, die AfD 25, die Linke 16. die SPD 11 und die Grünen 6 Sitze.
22:11 Uhr: Und die bundespolitische Bedeutung der Wahl? Die wird zumindest in den sozialen Medien kontrovers diskutiert:
Einer der profiliertesten Kolumnisten Deutschlands hat dazu nur wenig zu sagen:
21:48 Uhr: Und auch in Rheinland-Pfalz gibt es eine neue Hochrechnung: danach kommt die SPD auf 36,3 Prozent (+0,6), die CDU auf 31,8 (-3,4), die AfD auf 12,5 (+12,5), die FDP auf 6,1 (+1,9) und die Grünen auf 5,3 (-10,1) Prozent. Zur Sitzverteilung: SPD 39, CDU 35, AfD 14, FDP 7 und Grüne 6 Sitze.
21:48 Uhr: Die neueste Hochrechnung aus Rheinland-Pfalz: danach kommt die SPD auf 36,3 Prozent (+0,6), die CDU auf 31,7 (-3,5), die AfD auf 12,5 (+12,5), die FDP auf 6,1 (+1,9) und die Grünen auf 5,3 (-10,1) Prozent. Zur Sitzverteilung: SPD 40, CDU 34, AfD 14, FDP 7 und Grüne 6 Sitze.
21:44 Uhr: Und auch aus Sachsen-Anhalt gibt es neue Zahlen: Die CDU kommt dort auf 29,8 Prozent (-2,7), die AfD auf 24,3 (+24,3), die Linke auf 16,2 (-7,5). Die SPD erhält 10,5 (-11,0), die Grünen 5,0 (-2,1) und die FDP 4,8 (+1,0) Prozent. Die CDU erhält 36 Sitze, die AfD 29, die Linke 19. die SPD 12 und die Grünen 6 Sitze.
21:26 Uhr: Neue Hochrechnung: In Baden-Württemberg erhalten die Grünen 30,3 Prozent (+6,1), CDU 27,0 (-12,0), AfD 15,1 (+15,1) SPD 12,7 (-10,4), FDP 8,3 (3,0) und Linke 2,8 (+/-0,0) Prozent. Die Grünen kommen auf 45 Sitze, die CDU auf 40. die AfD erhält 22, die SPD 19 und die FDP 12 Sitze.
21:18 Uhr: Bei den Landtagswahlen haben am Sonntag in allen drei Bundesländern deutlich mehr Menschen ihre Stimme abgegeben als bei den vorangegangenen Wahlen 2011. Am deutlichsten war der Zuwachs in Sachsen-Anhalt, wo nach Angaben von InfatestDimap 61,8 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Recht Gebrauch machten. Vor fünf Jahren lag die Beteiligung bei 51,2 Prozent. In Rheinland-Pfalz stieg die Wahlbeteiligung von 61,8 Prozent 2011 diesmal auf 71,3 Prozent.In Baden-Württemberg gaben 70,8 Prozent der Berechtigten ihre Stimme ab. Vor fünf Jahren waren dort 66,3 Prozent zur Wahl gegangen.
21:10 Uhr: Die rechtspopulistische AfD hat bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg am Sonntag zwei Direktmandate errungen. Die Kandidaten der Partei setzten sich in den Wahlkreisen Pforzheim und Mannheim I durch, wie aus der Ergebnisliste des Statistischen Landesamtes hervorgeht.
20:55 Uhr: Die CSU fordert nach den Landtagswahlen Änderungen in der deutschen Flüchtlingspolitik. Das Wahlergebnis und das starke Abschneiden der AfD führte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer auf die zögerliche Flüchtlingspolitik zurück. "Es gibt eine tiefe Sehnsucht, dass die Flüchtlingskrise gelöst wird", sagte er.
20:45 Uhr: Gefragter Mann an diesem Abend ist auch Volker Wissing. Bis 2013 saß der Finanzexperte noch im Bundestag. Dann verlor er sein Mandat, weil die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte. Wissing wagte den Neuanfang in Rheinland-Pfalz, obwohl seine Partei dort sogar schon seit 2011 in der außerparlamentarischen Opposition war. Nun ist die FDP zurück und Wissing darf sich über erste Avancen freuen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer erinnerte in der TV-Runde mit den Spitzenkandidaten, dass Rheinland-Pfalz eine "sozial-liberale Tradition" habe. So redet jemand, der bislang mit den Grünen regierte, nun aber ein Dreier-Bündnis schmieden muss. Sind das also Avancen für eine Ampel-Koalition?
20:40 Uhr: Neue Hochrechnungen aus Stuttgart und Magdeburg: In Baden-Württemberg erhalten die Grünen 30,4 Prozent (+6,2), CDU 27,1 (-11,9), AfD 15,0 (+15,0) SPD 12,7 (-10,4), FDP 8,3 (3,0) und Linke 2,8 (+/-0,0) Prozent. Die Grünen kommen auf 45 Sitze, die CDU auf 40. die AfD erhält 22, die SPD 19 und die FDP 12 Sitze. In Sachsen-Anhalt erreicht die CDU 30,0 Prozent (-2,5), die AfD 24,3 (+24,3), die Linke 16,1 (-7,6), die SPD 10,5 (-11,0), die Grüne 5,0 (-2,1) und die FDP 4,8 (+1,0) Prozent. Die CDU erhält 36 Sitze, die AfD 29, die Linke 19. die SPD 12 und die Grünen 6 Sitze.
20:37 Uhr: Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm äußert sich via Twitter zu den Wahlen:
20:35 Uhr: In einer ARD-Talk-Runde gibt sich der Noch-Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff trotz des ernüchternden Abends kämpferisch: Auf die Äußerung von André Poggenburg (AFD), "wir haben Nichtwähler dazu bewegt, zu wählen", entgegnete er: "Die werden wir zurückholen."
20:34 Uhr: "Ich bin ziemlich aufgewühlt, wenn ich an die Wahlergebnisse denke", sagt ein älterer Herr, der in der SPD-Parteizentrale noch an einem der roten Tische lehnt und die letzten Hochrechnungen der ARD auf den Bildschirmen verfolgt. Sonst ist das Atrium des Willy-Brandt-Hauses fast leer, nur wenige SPD-Mitglieder stehen noch unter der Statue des früheren SPD-Vorsitzenden. Seit 30 Jahren sei er SPD-Mitglied, erzählt der ältere Herr. "Ich bin noch die alte Bundesrepublik gewohnt, wo es stabile Mehrheiten gab. Jetzt wird das Regieren schwierig."
20:26 Uhr: So langsam geht der Wahlabend zu Ende - weiß zumindest DW-Korrespondentin Naomi Conrad:
20:15 Uhr: Spannende Frage: Wer bildet mit wem Regierungen in den drei Bundesländern. Alle drei bestehenden Koalitionen haben keine Mehrheit mehr. Auch die einst große Koalition aus CDU und SPD hat in Sachsen-Anhalt keine Mehrheit mehr - ebenso wie den Bündnissen aus SPD und Grünen in Mainz und Stuttgart..
20:14 Uhr: SPD-Chef Sigmar Gabriel sieht in den Ergebnissen eine Zäsur:
20:13 Uhr: In der Berliner CDU-Zentrale packen jetzt auch die Journalisten ihre Laptops ein. Die meisten TV-Teams sind bereits weg, weil keine prominenten Politiker mehr zu sehen sind. DW-Kollegin Michaela Küfner, die für das deutsche und das englische TV-Programm aus dem Adenauer-Haus berichtet, hat vor ein paar Minuten noch den christdemokratischen EU-Politiker David McAllister vor der Kamera gehabt. Auch er ist enttäuscht über die Ergebnisse für die CDU. Er sieht die Partei aber weiterhin hinter der Kanzlerin stehend. Einen Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik werde es nicht geben, die Arbeit an einer europäischen Lösung sei richtig.
In Rheinland-Pfalz kommt die SPD auf 36,3 Prozent (+0,6), die CDU auf 31,7 (-3,5), die AfD auf 12,3 (+12,3), die FDP auf 6,1 (+1,9) und die Grünen auf 5,2 (-10,2) Prozent. Zur Sitzverteilung: SPD 40, CDU 35, AfD 13, FDP 7 und Grüne 6 Sitze.
In Sachsen-Anhalt erreicht die CDU 29,7 Prozent (-2,8), die AfD 24,0 (+24,0), die Linke 15,2 (-8,0), die SPD 10,2 (-11,3), die Grüne 5,0 (-2,1) und die FDP 4,9 (+1,1) Prozent. Die CDU erhält 36 Sitze, die AfD 29, die Linke 19. die SPD 12 und die Grünen 6.
20:03 Uhr: Im Willy-Brand-Haus bemüht sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die Linie der SPD-Führung weiter in die Medien zu tragen. In einem TV-Interview benutzt sie fast die gleichen Worte wie Parteichef Siegmar Gabriel bei seiner Ansprache vor den Parteimitgliedern. Die europäische Lösung sei der einzige Weg zur Lösung der Flüchtlingskrise. Die SPD habe in dieser Frage eine "klare Haltung und eine klare Linie" gezeigt. Und sie wiederholt die Forderung des Parteichefs nach einem Sozialpaket für die Schwachen in der Gesellschaft. "Wir müssen darauf achten, dass der soziale Zusammenhalt gewahrt bleibt."
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19:58 Uhr: Auch viele Anhänger der Jungen Alternative (JA) sind in Berlin, sie sind aus dem ganzen Land angereist. Es scheint sich auszuzahlen, dass Petry die JA immer gefördert hat. Die Optik ist heterogen - vom klassischen Krawattenträger bis zu hippen Club-Gängern. Das Büffet ist inzwischen eröffnet. Ein sehr deutsches Büffet mit Soleiern, Würstchen, Mettwurst und Kartoffelsalat. Frauenanteil im Publikum bei 10 bis 20 Prozent. Überall werden TV-Interviews geführt. Petry sagt, die AfD sei keine reine Protestpartei, der Protest sei vielmehr "der Anfang von Politik". Ziel sei eine konservativ-liberale Politik, der Wahlabend habe gezeigt, dass in Deutschland bürgerliche Mehrheiten wieder möglich seien. Die Berliner Runde im ZDF wird übertragen - groß ist das Interesse nicht. Noch sitzt ja kein AfDler mit dabei.
19:49 Uhr: Auch bei der SPD in Berlin ist die Luft raus. Das Getränkebuffet ist fast leer, Weinflecken zieren das weiße Tischtuch. Einige wenige Bockwürstchen und Zwiebelkuchen warten noch auf Abnehmer. Dafür werden die Schlangen an der Garderobe länger. Auch die ersten Journalisten packen ihre Laptops ein. Die meisten Partei-Oberen sind verschwunden. Morgen wird das Parteipräsidium die Wahlergebnisse beraten.
19:39 Uhr: Die Bundesvorsitzende der Partei Die Linke äußert sich enttäuscht über den Wahlausgang:
19:33 Uhr: Frage eines ARD-Reporters: Wäre Julia Klöckner bereit, Ministerin in einem von Malu Dreyer geführten Kabinett zu werden? Im Interview ziert sich die unterlegene CDU-Spitzenkandidatin: "Reden müssen Parteien natürlich miteinander. Man kann sagen, was man will. Was man tun muss, kommt dann nachher." Ein klares Dementi klingt anders.
19:32 Uhr: In der Berliner CDU-Zentrale haben sich 90 Minuten nach der Wahlprognose die Reihen bereits sichtbar gelichtet. Das Buffet ist geplündert, Teller und Weingläser gibt es auch nicht mehr. Macht nichts, denken sich diejenigen, die noch ausharren, nehmen die Reste vom Zwiebelkuchen in die Hand und trinken den Riesling einfach aus Biergläsern.
19:26 Uhr: Neue Hochrechnung aus Sachsen-Anhalt: CDU 29,7 Prozent, AfD 24,0, Linke 15,7, SPD 10,2, Grüne 5,0, FDP 4,9 Prozent.
19:25 Uhr: Der SPD-Spitzenkandidat in Baden-Württemberg, Nils Schmid, spricht von einem schmerzlichen Ergebnis. Die SPD habe einen hohen Preis für die erfolgreiche gemeinsame Regierungszeit mit den Grünen gezahlt.
19:24 Uhr: Im DW-Interview bemüht sich der Präsident des Europa-Parlaments, Martin Schulz, das gute Wahlergebnis der AfD herunterzuspielen. Protestwähler gäbe es in vielen europäischen Ländern, so Schulz. "Ich bin mir sicher, dass wir das Vertrauen vieler Wähler bis zur nächsten Bundestagswahl wiedergewinnen werden." Zudem folgt auch Schulz der Linie seines Parteichefs, um eine Erklärung für das Wahlergebnis in Baden-Württemberg zu finden: Das Bundesland sei ein Sonderfall. Viele Wähler hätten für die Grünen gestimmt, damit der populäre Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Amt bleiben könne.
19:21 Uhr: AfD-Chefin Frauke Petry zeigt sich dem Wahlvolk: Sie wird groß gefeiert. "Frauke-Frauke"-Rufe. Heute sei ein "Abend zum Jubeln", sagt die Parteichefin. Die AfD sei nun eine gesamtdeutsche Partei. Aber heute sei auch ein guter Tag für die Demokratie in Deutschland, denn die Wahlbeteiligung sei gestiegen. Viele Nichtwähler seien zurück an den Wahlurnen. Aber auch vielen ehemaligen Wählern von SPD/CDU und Grünen seien nun die Augen geöffnet worden und hätten nun AfD gewählt. So seien die Verluste für diese Parteien zu erklären. Die Wahl sei also auch eine Abrechnung mit Merkels Politik. Das Potential der AfD läge bei 30 Prozent, sagt Petry und schimpft auf die Medien. Das Potential läge wohl noch höher, wäre die Berichterstattung differenzierter und sachlicher. Alle sollen heute feiern. Allerdings ist das Buffet noch nicht eröffnet. An die Buletten und den Mett-Igel kommt keiner ran, dafür sorgt ein Ordnungshüter.
19:20 Uhr: Winfried Kretschmann bedankt sich bei Wählern für das "furiose Ergebnis", zeigt sich zugleich aber bestürzt über das Abschneiden der AfD.
19:17 Uhr: Grünen-Chefin Simone Peter sieht den Wahlsieg von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg als "fulminantes Ergebnis" der Regierungspolitik im Südwesten. "Das ist ein ganz tolles Lob, eine ganz tolle Unterstützung der grandiosen Politik", sagte sie in Berlin. Die Grünen würden sich nun bemühen, eine stabile Mehrheit auf die Beine zu stellen.
19:14 Uhr: Kurz vor 19 Uhr haben eine Reihe dunkler Limousinen die Tiefgarage der CDU-Zentrale verlassen. Ihr Ziel könnte das Kanzleramt sein, wo Angela Merkel den Wahlabend verbringt. Kanzleramtsminister Peter Altmeier und Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kamp-Karrenbauer, die eben noch im Adenauer-Haus waren, sind jedenfalls verschwunden. Zurück bleiben Gäste auf einer Wahlparty, die keine ist.
19:02 Uhr: Auch in Sachsen-Anhalt gibt es eine neue Hochrechnung: Die CDU liegt bei 29,3 Prozent, die AfD holt auf Anhieb 23,1 Prozent, die SPD kommt auf 11,4, die Grünen auf 5,2 und die FDP auf 5,0 Prozent.
Entsetzte Gesichter gibt es deswegen bei der SPD:
19:01 Uhr: Auch in Rheinland-Pfalz gibt es neue Zahlen: Danach kommt die SPD auf 37,4 Prozent, die CDU auf 32,5, die AfD auf 10,9, die FDP auf 6,4 und die Grünen auf 5,2 Prozent.
19:00 Uhr: Neue Hochrechnung aus Baden-Württemberg: Grüne 30,5 Prozent, CDU 26,9, AfD 14,9, SPD 12,8 FDP 8,4 Prozent:
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18:57 Uhr: Markus Pretzell, Lebensgefährte von AfD-Chefin Frauke Petry, kommt in den Saal, geht auf eine Männergruppe zu und ruft "Wie geil ist das denn!" Auch in Baden-Württemberg ist die AfD an der SPD vorbeigezogen, so die neuesten Zahlen. In Sachsen-Anhalt kamen 40 Prozent der AfD-Wähler aus dem Nicht-Wählerlager, haben also bei der letzten Wahl gar keine Stimme abgegeben. Elf Prozent sind ehemalige NPD-Wähler.
18:54 Uhr: SPD-Chef Sigmar Gabriel tritt im Willy-Brandt-Haus vor den Parteimitgliedern auf. Es sei ein "Wahlabend mit gemischten Gefühlen", sagt Gabriel vor den klatschenden Parteimitgliedern. Die zeigen sich auch beim SPD-Präsidium auf der Bühne. Während SPD-Generalsekretärin Katharina Barley mit den Scheinwerfern um die Wette strahlt, schaut der SPD-Chef müde auf sein Pult. Dicke blaue Ringe liegen um seine Augen. Er versucht, die Partei aufzubauen. Den Wahlsieg Malu Dreyers sei "vor wenigen Wochen undenkbar" gewesen, ruft Gabriel. Zugleich beklagt der Parteichef das Abschneiden der AfD. Die demokratische Mitte sei durch die Wahl "kleiner geworden" so Gabriel. Die SPD werde den Kampf für die demokratische Mitte mit allen Kräften aufnehmen.
18:50 Uhr: Die Grünen in Stuttgart jubeln - auch via Twitter:
18:49 Uhr: SPD-Generalsekretärin Katarina Barley wertet den Ausgang angesichts schwacher SPD-Ergebnisse in zwei Ländern als durchwachsenen Abend für ihre Partei. Besonders freue sie sich über den Wahlsieg von SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz, die einen "klaren Kurs gefahren" habe, sagte Barley. Angesichtsder unterschiedlichen Lage in den drei Ländern sei vom Wahlausgang schwerlich eine Beziehung zur Bundespolitik herzustellen.
18:47 Uhr: In Rheinland-Pfalz ist die Laune nach den ersten Hochrechnungen bei drei Partein hervorragend: SPD, AfD und FDP. Katerstimmung natürlich bei der CDU, aber auch bei den Linken, die es wieder nicht ins Parlament schaffen. Die Grünen müssen noch bangen. Interessant ist auch ein Blick auf die Party-Locations: die SPD feiert im Rathaus, die CDU trauert im Schloss und die Grünen zittern in einer Disco.
18:46 Uhr: Blitzauftritt von CDU-Generalsekretär Peter Tauber im Adenauer-Haus. Ein kurzes Statement, in dem er den Wahlergebnissen sogar positive Aspekte abgewinnen kann: "Rot-grün und grün-rot sind abgewählt. Die CDU wird in allen drei Ländern gebraucht."Auf die Frage, ob sich die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel aufgrund des starken Abschneidens der AfD ändern werde, gibt es eine klare Antwort: "Nein."
18:42 Uhr. Neue Hochrechnung aus Stuttgart: Die AfD liegt nun vor der SPD. Die Zahlen: Grüne 31,0 Prozent, CDU, 26,9, AfD 14,1, SPD 13,0, FDP 8,5 Prozent.
18:36 Uhr: 22,8 Prozentpunkte gewinnt die AfD in Sachsen-Anhalt dazu - von Null auf ebendieses Ergebnis.
18:34 Uhr: Die ersten TV-Bilder der Siegerin Malu Dreyer (SPD) in Rheinland-Pfalz: Wie es sich für eine Sozialdemokratin gehört, ist die alte und designierte neue Regierungschefin ganz in Rot gekleidet. Ihr knapper Kommentar: "Ich bin glücklich. Heute wird einfach nur gefeiert."
18:30 Uhr: Für die baden-württembergische CDU ist es das schlechteste Ergebnis seit Bestehen des Landes. Für die SPD ist das Ergebnis noch desaströser.
18:29 Uhr: Julia Klöckner twittert:
18:28 Uhr: Für die SPD sei das gute Ergebnis in Rheinland-Pfalz ein wichtiger Trost, sagt DW-Korrespondent Daniel Pelz im Willy-Brandt-Haus. Noch vor wenigen Wochen hatte die SPD in den Umfragen noch hinter der CDU und ihrer Kandidatin Julia Klöckner gelegen. Doch die ersten Hochrechnungen aus Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt dürften die Partei schmerzen. In Sachsen-Anhalt ist die Partei auf den vierten Platz zurückgefallen - hinter CDU, Linke und AfD.
18:25 Uhr:Die CDU schmerzt vor allem der Wahlausgang in Rheinland-Pfalz. Aus dem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU-Kandidatin Julia Klöckner und Ministerpräsidentin Malu Dreyer von der SPD ist ein klarer Erfolg für Dreyer geworden.
18:24 Uhr: Michael Grosse-Böhmer, der parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Fraktion im Bundestag sieht "viel Schatten" bei den Wahlergebnissen - vor allem mit Blick auf die AfD. Daran müsse man arbeiten. Es gebe Ängste in der Bevölkerung, die einer "programmlosen" Partei wie der AfD große Chancen geboten hätten, die die Partei genutzt habe. "Die Zustimmung wird aber geringer werden, wenn in der parlamentarischen Arbeit klar wird, dass die AfD auch keine besseren Lösungen hat."
18:22 Uhr: Die Hochrechnung für Rheinland-Pfalz: CDU 37,3 Prozent, CDU 32,5, AfD 10,8, FDP 6,2, Grüne 5,4.
18:20 Uhr Für Sachsen-Anhalt liegt eine Hochrechnung vor: Danach kommt die CDU auf 29,2 Prozent, die AfD auf 22,8, die SPD auf 12,8, die FDP auf 8,2 und die Linke auf 3,1 Prozent.
18:18 Uhr: Der rheinland-pfälzische CDU-Generalsekretär Patrick Schnieder hat die Niederlage seiner Partei eingeräumt. Die Partei habe nur ihr Wahlziel erreicht, eine Mehrheit von Rot-Grün zu verhindern, sagte er im SWR-Fernsehen.
18:16 Uhr: Die Sitzverteilungen nach dem derzeitigem Stand:
Rheinland-Pfalz: SPD 41, CDU 35, AfD 12, FDP 7, Grüne 6,
Baden-Württemberg: Grüne 48, CDU 41, SPD 19, AfD 18, FDP 12
Sachsen-Anhalt: CDU 36, AfD 27, Linke 20, SPD 14, Grüne 7, FDP 6
18:15 Uhr: Die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann haben die CDU bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg am Sonntag nach ersten Hochrechnungen klar als stärkste Partei abgelöst. Die Grünen kamen laut ARD und ZDF auf 32,1 bis 32,3 Prozent, die CDU lag bei 27,5 Prozent.
18:14 Uhr: In Berlin wird bei der CDU jetzt gerechnet: Welche Koalitionen könnten möglich sein? Reicht es wenigstens für christdemokratische Regierungsbeteiligungen? Was bedeuten die Wahlergebnisse für die Große Koalition im Bund?
18:09 Uhr: In Rheinland-Pfalz ergibt sich nach der Prognose folgende Sitzverteilung: SPD 41, CDU 35-36, Grüne 6, FDP 7, AfD: 11-12 Sitze.
18:06 Uhr: Ein Wechselbad der Gefühle im Willy-Brandt-Haus, der SPD-Parteizentrale: Es ist mucksmäuschenstill, als die ersten Prognosen über die Bildschirme flimmern. Langes Klatschen als klar wird, dass die SPD nach der Prognose stärkste Kraft in Rheinland-Pfalz bleibt. "Ach, du Scheiße" kommentiert ein alter Herr mit weißen Bart, als die Prognose aus Sachsen-Anhalt kommt: Die SPD nur noch bei 12.5 Prozent - bei der letzten Wahl waren es noch 21.4 Prozent. Ein leichter Aufschrei, als das Ergebnis der AfD in Sachsen-Anhalt bekanntgegeben wird. Als die Sender über die mögliche künftige Sitzverteilung in den Landtagen berichten, wird es wieder ruhig.
18:05 Uhr: Ein Raunen, ein Stöhnen, dann sehr lange Gesichter - die Prognosen aus den drei Bundesländern haben in der Berliner CDU-Zentrale die schlimmsten Befürchtungen wahr werden lassen. Ein bitterer Abend für die Christdemokraten.
18:04 Uhr: Jubelstürme wie im Mainzer Fußballstadion, aber sie erschallen im Abgeordnetenhaus von Rheinland-Pfalz - und zwar dort, wo die SPD ist: laut Prognose hat sie 37,5 Prozent erzielt und liegt damit deutlich vor der CDU (33 Prozent). Mal sehen, wer am Ende jubelt...
18:03: Bei der SPD in Berlin hält sich der Hunger in Grenzen: Und das trotz der Spezialitäten aus den drei Bundesländern,in denen heute gewählt wird.
18:01 Uhr: Ein Jubelschrei dringt aus einem offenen Fenster im Landtag in Stuttgart, als um Punkt 18 Uhr die ersten Hochrechnungen bekannt gegeben werden.
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18:00 Uhr: Die Prognose:
Baden-Württemberg: Grüne 32 Prozent, CDU 27,5, SPD 13, AfD 12,5 FDP 8, Linke 3
Rheinland-Pfalz: SPD 37,5 Prozent, CDU 32,5, AfD 11, FDP 6, Grüne 5,5, Linke 3
Sachsen-Anhalt: CDU 29, AfD 23, Linke 17, SPD 11,5, Grüne 5,5, FDP 5, NPD 2,5
17:50 Uhr: Die Spannung steigt: Nicht nur in Stuttgart, Mainz, Magdeburg und Berlin - auch in Dortmund: dort steigt das letzte Bundesligaspiel des Wochenendes.
17:46 Uhr: Aus dem Konrad-Adenauer-Haus berichtet unsere Korrespondentin Sabine Kinkartz: Langsam füllt sich das Konrad-Adenauer-Haus, die CDU-Parteizentrale in Berlin. Bei Maultaschen, Wiener Würstchen, Spreewald-Gurken und einem Glas Weißwein soll ab 18 Uhr gefeiert werden – wenn es denn etwas zu feiern geben sollte. Die Stimmung unter den Gästen ist abwartend und eher gedämpft. Die meisten erwarten offenbar nichts Gutes. Zu schlecht waren bis zuletzt die Umfrageergebnisse für die Christdemokraten.
17:44 Uhr: Volles Haus in der der SPD-Parteizentrale, dem Willy Brandt Haus in Berlin, meldet unser Korrespondent Daniel Pelz: Parteimitglieder scharen sich um die Bildschirme, auf denen die Wahlsondersendungen übertragen werden.
17:42 Uhr: Die Wahlbeteiligung scheint hoch zu sein:
17:35 Uhr: Im Blickpunkt steht die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD). Nach den jüngsten Meinungsumfragen wird sie in alle drei Landtage einziehen, zum Teil mit zweistelligen Ergebnissen. Damit wäre sie künftig in 8 der 16 Landesparlamente vertreten. Ein solcher Erfolg der Rechtspopulisten könnte vor allem in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zu schwierigen Regierungsbildungen führen. In beiden Ländern haben die amtierenden Koalitionen nach den jüngsten Umfragen keine Mehrheit mehr.
17:30 Uhr: In Rheinland-Pfalz reden alle über das Damen-Duell Dreyer vs. Klöckner und das Abschneiden der AfD. Darüber könnte man glatt vergessen, dass noch elf andere Parteien um die Wählergunst buhlen.
17:20 Uhr: Marcel Fürstenau aus Mainz berichtet, dass sich eine höhere Wahl-Beteiligung abzeichnet als 2011. Damals waren es am Ende 61,8 Prozent. Anscheinend mobilisiert der spannende Zweikampf zwischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Herausforderin Julia Klöckner (CDU) zusätzlich. In den letzten Umfragen lag die Amtsinhaberin erstmals knapp vorn. Da die AfD den Prognosen zufolge klar die Fünf-Prozent-Hürde nehmen dürfte, werden dem neuen Parlament wohl mindestens vier Fraktionen angehören. Es könnten auch fünf oder gar sechs werden. Die Freien Demokraten könnten nach vier Jahren außerparlamentarischer Opposition in den Landtag zurückkehren. Für die Linke, die noch nie im rheinland-pfälzischen Parlament war, dürfte es knapp werden
17:15 Uhr: Es sind Landtagswahlen, die unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise stehen. Daher blicken die Journalisten nicht nur nach Stuttgart, Mainz und Magdeburg, sondern auch nach Berlin. Beschädigen die Wahlen auch die Große Koalition dort?
Wie war bislang die Sitzverteilung in den drei Landtagswahlen?