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Lichtkünstlerin rosalie ist tot

12. Juni 2017

Sie war eine der bedeutendsten visuellen Künstlerinnen Deutschlands. Erst im April hatte sie die Lichtskulptur zu Mahlers achter Sinfonie in der Elbphilharmonie kreiert. Nun ist rosalie im Alter von 64 Jahren gestorben.

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Deutschland Künstlerin Rosalie gestorben
Bild: picture alliance/dpa/D. Bockwoldt

Am Montag (12.06.2017) ist die deutsche Objekt- und Bühnenkünstlerin Gudrun Müller, besser bekannt als rosalie, nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren gestorben. Das teilten die Hamburgische Staatsoper und ein Freund der Familie mit. "Mit rosalie haben wir eine der bedeutendsten visuellen Künstlerinnen der letzten Jahrzehnte verloren", erklärte Hamburgs Staatsopernintendant Georges Delnon. 1994 hatte rosalie unter anderem das Bühnenbild und die Kostüme für Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen" in Bayreuth entworfen.

Spanien Lichtwirbel von Rosalie in Sevilla
Einer von rosalies "Lichtwirbeln" bei der Biennale in Sevilla 2008Bild: Getty Images/AFP/C. Quicler

Heimatverbundene Kosmopolitin

Die in Gemmrigheim am Neckar geborene Künstlerin studierte in den 1970er Jahren in Stuttgart Germanistik und Kunstgeschichte und später an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart Malerei, Grafik und Plastisches Arbeiten. 1982 war rosalie mit einer Installation auf der documenta 7 in Kassel vertreten. Sie war bekannt für ihre großdimensionierten kinetischen Lichtskulpturen. Im Schauwerk Sindelfingen läuft noch bis 2. Juli ihre Schau "Lichtwirbel". Ihre Kunst war weltweit zu sehen - von Bayreuth über Mailand bis Sevilla und Tokio. Zudem hatte sie eine Professur an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach inne. Ihre Heimat blieb dennoch Stuttgart. Hier hatte sie ihr Atelier, hier nahmen ihre Projekte ihren Anfang.

Deutschland Flossis der Künstlerin Rosalie (Foto: picture alliance/AP Photo/M. Meissner)
rosalies "Flossies" erklimmen ein Gebäude im Düsseldorfer Medienhafen Bild: picture alliance/AP Photo/M. Meissner

1994 hatte rosalie unter anderem das Bühnenbild und die Kostüme für Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen" in Bayreuth entworfen. 1998 erklommen ihre bunten Kunststofffiguren "Flossis" die Fassade des NRW-Forums Kultur und Wirtschaft in Düsseldorf, ehe sie im Jahr darauf abgenommen werden mussten und 2004 schließlich wieder in den Medienhafen zurückkehrten.

Erst im April hatte rosalie die Lichtskulptur zu Mahlers achter Sinfonie als Koproduktion der Staatsoper Hamburg in der Elbphilharmonie kreiert. Zur Spielzeiteröffnung von Delnon und Kent Nagano 2015/2016 hatte rosalie an der Fassade der Hamburgischen Staatsoper eine temporäre Lichtskulptur geschaffen.

sf/bb (dpa, rosalie.de)