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Politik

Libysche Truppen erobern IS-Hochburg Sirte

5. Dezember 2016

Monatelang kämpften regierungstreue Truppen und die IS-Terrormiliz in der libyschen Hafenstadt um jedes Haus. Jetzt melden die Regierungseinheiten den Sieg über die Extremisten.

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Regierungstreue Kämpfer bei ihrer Schlussoffensive in Sirte
Regierungstreue Kämpfer bei ihrer Schlussoffensive in SirteBild: Getty Images/AFP/M. Turkia

In Libyen haben regierungstreue Truppen laut eigenen Angaben die Hafenstadt Sire nach monatelangen Kämpfen vollständig von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zurückerobert. Die Soldaten hätten auch das letzte noch von den Extremisten gehaltene Viertel Sirtes unter ihre Kontrolle gebracht, teilte der Sprecher der mit der Regierung in Tripolis verbündeten Einheiten, Radi Issa, mit. Eine unabhängige Bestätigung dieser Angaben liegt bislang nicht vor.

Stadtviertel wird durchsucht

Zahlreiche IS-Kämpfer hätten sich ergeben, hieß es auf der Facebook-Seite der regierungstreuen Milizen. Nach Angaben Issas wird das eroberte Viertel jetzt nach Dschihadisten durchsucht, die sich dort womöglich versteckt haben. Sirte war das letzte größere vom IS kontrollierte Gebiet in Libyen. Die regierungstreuen Truppen hatten im Mai eine Offensive zur Rückeroberung der Stadt gestartet.

Die Dschihadisten hatten sich 2014 in der Heimatstadt des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi festgesetzt. Die Stadt und die angrenzende Region war zeitweise das größte vom IS beherrschte Gebiet außerhalb des Nahen Ostens. Die Terrormiliz kontrollierte eine rund 300 Kilometer lange Region am Mittelmeer.

Chaos seit Sturz Gaddafis

Seit dem Sturz Gaddafis 2011 versinkt Libyen in einem Bürgerkrieg. Zudem konkurrieren zwei Regierungen miteinander. Eine von den UN unterstützte Führung in der Hauptstadt Tripolis konnte ihre Macht bisher nur auf Teile des nordafrikanischen Landes ausdehnen. Das international anerkannte Parlament im ostlibyschen  Tobruk verweigerte der Einheitsregierung bisher die Legitimierung. Das Chaos hatte sich der IS lange zunutze gemacht.

wl/SC (dpa, afp)