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Leverkusen entlässt Bosz, Wolf übernimmt

23. März 2021

Bayer Leverkusen trennt sich nach den schlechten Ergebnissen der letzten Wochen von Trainer Peter Bosz. Als Nachfolger übernimmt bis zum Saisonende Hannes Wolf, Peter Hermann kehrt als Co-Trainer zurück.

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Fußball Bundesliga 23. Spieltag | Bayer Leverkusen vs. SC Freiburg | Peter Bosz
Bild: Thilo Schmuelgen/REUTERS

Der kriselnde Bundesligist aus dem Rheinland gab die Trennung von Trainer Peter Bosz am Dienstag-Vormittag bekannt. Die Nachfolge übernimmt laut Vereinsmitteilung "bis zum Ende der laufenden Saison" Hannes Wolf. Der 39-Jährige, der schon den VfB Stuttgart und den Hamburger SV als Cheftrainer betreute, ist derzeit noch Trainer der U18-Nationalmannschaft. "Wir wollen europäisch spielen und wollen die Chance nutzen. Normal ist eine Saison ein Marathon. Das ist ein 800-Meter-Lauf", sagte Wolf bei seiner Vorstellung am Dienstagmittag. "Wir müssen die Spieler in ihre Energie bekommen. Und dann müssen wir die richtige Positionierung und Abstimmung auf den Platz bringen."

Als Wolfs Co-Trainer wird der 69-Jährige Peter Hermann, der als Spieler, Co- und Interimstrainer insgesamt 29 Jahre lang für Bayer tätig war, nach Leverkusen zurückkehren.

Der 57 Jahre alte Bosz war seit Januar 2019 beim Bundesligisten im Amt. Im Jahr 2021 wurden unter dem Niederländer nur vier von 17 Pflichtspielen gewonnen, Bayer rutschte in der Bundesliga von Platz eins Mitte Dezember auf Rang sechs ab, schied im DFB-Pokal beim Viertligisten Rot-Weiss Essen und in der Europa League gegen Young Boys Bern aus.

Fussball 2. Bundesliga l HSV  Hamburg vs. FC Ingolstadt 0:3 - Hamburger Trainer Hannes Wolf
Für Hannes Wolf ist Leverkusen nach Stuttgart und dem HSV die dritte Bundesliga-Trainerstation Bild: Imago/J. Huebner

Völler: "Trennung nicht zu umgehen"

"Angesichts der fußballerischen Entwicklung in den vergangenen Wochen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Trennung von Peter Bosz nicht mehr zu umgehen ist", sagte Sportchef Rudi Völler: "Das 0:3 am Sonntag bei Hertha BSC war leider bezeichnend, unsere Mannschaft ist zuletzt immer wieder in die selben Muster verfallen." Man sei "nach einer sachlichen und sehr offenen Analyse der sportlichen Situation" zum Entschluss gekommen, "trotz der nach wie vor großen Wertschätzung für Peter Bosz einen Schnitt zu machen".

Sportdirektor Simon Rolfes erklärte, man wolle "mit dem neuen Trainergespann die Wende schaffen". "Unsere internationalen Ambitionen bestehen weiterhin, wir sind als derzeitiger Tabellen-Sechster auf einem Europa-League Rang und den wollen wir mindestens verteidigen", so Rolfes weiter, der sich zuletzt wie Völler öffentlich mehrfach deutlich hinter Bosz gestellt hatte. Die Entlassung des Niederländers in Leverkusen ist die insgesamt zehnte in dieser Bundesliga-Saison. 

Großer Rückstand in der Tabelle

Nach dem Aus in den beiden Pokal Wettbewerben war für Bosz und sein Team die Champions League das eindeutige Ziel. Aktuell liegt Bayer als Sechster vier Punkte hinter dem vierten Platz. Bosz, der 2017 bei Borussia Dortmund nach etwas mehr als vier Monaten als Trainer gehen musste, hatte Bayer als Nachfolger des Weihnachten 2018 beurlaubten Heiko Herrlich übernommen.

Er führte Leverkusen in der ersten Saison noch in die Champions League. Im zweiten Jahr verpasste er diese als Fünfter, erreichte aber das Pokalfinale, das mit 2:4 gegen den FC Bayern verloren ging. Er betreute die Werkself in 108 Pflichtspielen, mehr als die Hälfte davon (59) konnte Bosz gewinnen.

jst/dvo (sid)