Überraschungs-Gold für Leonie Walter
8. März 2022"Als ich im Ziel war, wusste ich nicht, ob es gereicht hat. Ich habe die ganze Zeit nach oben geschaut und mich gefragt: Wo bleibt die Zeit? Dann sind alle aufgesprungen, und ich wusste, ich hab's." Leonie Maria Walter hat Gold. Die sehbehinderte 18-Jährige wurde mit ihrem Guide Pirmin Strecker überraschend Paralympics-Siegerin im Biathlon über die 10-Kilometer-Distanz.
Null Fehler
Walter blieb beim Wettbewerb in Zhangjiakou bei allen vier Schießen fehlerfrei und hatte im Ziel 3,7 Sekunden Vorsprung auf die Ukrainerin Oksana Schischkowa, die zuvor schon zweimal Gold geholt hatte. Vierte wurde Johanna Recktenwald. Für Walter was es die dritte Medaille der Spiele in Peking: Im Biathlon-Sprint über sechs Kilometer und im Skilanglauf über 15 Kilometer hatte sie jeweils Bronze gewonnen. "Über Gold freut man sich schon noch mal deutlich mehr", sagte Walter nach ihrem Paralympics-Sieg.
Erstmals ganz oben auf dem Podest
Die in Freiburg geborene Athletin sieht weniger als fünf Prozent. Mit sieben Jahren begann sie mit dem Skilanglauf. 2018 gab Walter ihr Debüt im Weltcup, zwei dritte Plätze waren dort bisher ihre besten Ergebnisse. Bei den Weltmeisterschaften im Januar in Lillehammer in Norwegen hatte Walter drei Top-Ten-Platzierungen erreicht, das Podest aber verfehlt. Zum absoluten Saisonhöhepunkt, den Paralympics, gelang ihr der erste ganz große Karriere-Coup.
Kompletter Medaillensatz am Dienstag
Walters Goldmedaille war die zweite für das Team des Deutschen Behindertensportbunds (DBS) bei den Spielen in Peking. Am Montag hatte Mono-Skifahrerin Anna-Lena Forster in der Super-Kombination triumphiert.
Und es gab zwei weitere Biathlon-Medaillen für das DBS-Team am Dienstag: Martin Fleig gewann Silber, Anja Wicker Bronze, beide starteten in der sitzenden Klasse.
sn/jst (dpa, DBS)