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Leichtathletik will härtere Dopingstrafe

8. August 2013

Der Leichtathletik-Weltverband will wieder vierjährige Sperren einführen. Damit übt der Vorzeige-Sportverband Druck auf die Welt-Anti-Doping-Agentur aus.

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Sprinter im Endspurt, unter denen Tyson Gay (USA). Bild: DPA
Bild: picture-alliance/dpa

Der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) will des Dopings überführte Ersttäter ab 2015 wieder mit einer vierjährigen Sperre bestrafen. Dies beschloss der IAAF-Kongress im Vorfeld der am Samstag beginnenden Weltmeisterschaft in Moskau. Somit macht der Weltverband Druck auf die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), die auf ihrer Konferenz vom 12. bis 15. November in Johannesburg einen neuen Welt-Anti-Doping-Code verabschieden will. Die Verdopplung der Sperrzeit für ernsthafte Erstverstöße ist in dem überarbeiteten Dokument vorgesehen, aber noch nicht sicher.

"Der neue WADA-Code soll unsere feste Verpflichtung zu härteren Strafen und die Rückkehr der Vier-Jahres-Sperre für ernsthafte Doping-Vergehen reflektieren", heißt es in der Erklärung der IAA. Im IAAF-Regelwerk war bereits von 1991 bis 1997 eine vierjährige Sperre vorgesehen. Derzeit liegt die Strafe für Ersttäter noch bei zwei Jahren, dementsprechend verpassen überführte Doping-Sünder momentan keinen kompletten olympischen Zyklus.

"Die IAAF hat eine ethische Verpflichtung gegenüber der überwiegende Mehrheit der Sportler und Funktionäre, die an einen sauberen Sport glauben", erklärt der Weltverband: "Als Markführer im Kampf gegen Doping haben wir ein weitreichendes und gut ausgestattetes System aufgebaut, um diejenigen aus dem Sport entfernen zu können, die gegen unsere Anti-Doping-Regeln verstoßen."

Vorzeigekampf gegen Dopingsünder

Der Leichtathletik-Weltverband sieht sich als Vorreiter im Kampf gegen Leistungsmanipulation. 1989 wurden Trainingskontrollen eingeführt, 2001 Blutkontests. Seit zwei Jahren werden Proben von 2000 Athleten für biologische Blutpässe gesammelt. Pro Jahr kostet das Anti-Doping-Programm der IAAF drei Millionen Euro.

"Wir sind glaubwürdig im Kampf gegen Doping. Welcher andere Verband zieht denn seine Topstars aus dem Verkehr?", sagt der deutsche IAAF-Vertreter Helmut Digel. In den vergangenen zwei Monaten hat die IAAF ein umfangreiches Testprogramm initiiert und zwischen 150 und 250 Trainingskontrollen bei Topathleten durchgeführt. Nicht nur die Sprintstars Sprinter Tyson Gay (USA) und Asafa Powell (Jamaika) wurden aus dem Verkehr gewogen, sondern auch reihenweise russische Leichtathleten und zuletzt auf einen Schlag 31 Athleten aus der Türkei.

Von links nach rechts: Tyson GAY (2.Platz/USA), Sieger Usain BOLT (JAM) und Asafa POWELL (3.Platz/JAM). Siegerehrung 100m Maenner Finale, 17.08.2009 Leichtathletik 12.IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 in Berlin, Deutschland Bild: DPA
Die schnellsten 2009: Gay, Bolt und Powell (v.l.)Bild: DPA

Wenn am Sonntag (11.08.2013) um 19.50 Uhr MESZ im Luschniki-Stadion die schnellsten Männer der Welt um Olympiasieger Usain Bolt (Jamaika) in die Startblöcke steigen, wird der Doping-Verdacht mitlaufen. Schließlich sind seit 1999 sieben der zehn schnellsten Sprinter der Geschichte der Einnahme verbotener Substanzen überführt worden.

pv/sn (dpa, sid)