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Leichnam Arafats auf Gift untersucht

27. November 2012

Vom Leichnam des früheren Palästinenser-Führers Jassir Arafat sind acht Jahre nach seinem Tod Gewebeproben entnommen worden. Damit wird dem Verdacht nachgegangen, Arafat könnte vergiftet worden sein.

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Das Mausoleum Arafats ist mit blauen Planen verhängt (Foto: pa/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

An der Kleidung des früheren palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat hatten Wissenschaftler im Juli Spuren des radioaktiven und hochgiftigen Stoffes Polonium gefunden, was den Verdacht nährte, er könnte vergiftet worden sein. Zur Nachprüfung der Todesursache entnahmen Ärzte jetzt Proben, die von Experten aus der Schweiz sowie aus Frankreich und Russland untersucht werden. Der Leichnam Arafats liegt in einem Mausoleum an seinem früheren Regierungssitz in Ramallah im Westjordanland.

Nach unbestätigten Berichten wurden die sterblichen Überreste nicht aus der Gruft in vier Metern Tiefe herausgeholt. Stattdessen sollen die Experten in den kleinen anderthalb Meter hohen Raum hinabgestiegen sein. Aufgrund dieser Vorgehensweise sei auch keine offizielle Wiederbeisetzung notwendig gewesen, hieß es. Der Mausoleumskomplex war mit blauen Plastikplanen vor neugierigen Blicken geschützt worden. Bereits seit Mitte November war die Grabstätte abgeriegelt. Auch alle Straßen, die zu dem Mausoleum führen, waren gesperrt.

Arafat in Ramallah exhumiert

Arafat starb im November 2004 in einem Militärkrankenhaus bei Paris im Alter von 75 Jahren an einem Schlaganfall. Doch es hatte schon damals Gerüchte gegeben, dass Arafat ermordet worden sei. In den Wochen vor seinem Tod hatte er an einer Krankheit gelitten, die nicht genau diagnostiziert wurde.

In diesem Sommer erstattete Arafats Witwe Suha in Frankreich Anzeige wegen Mordes, nachdem die Giftspuren an persönlichen Gegenständen Arafats gefunden worden waren. Daraufhin wurden die Mordermittlungen eingeleitet. Die Palästinenser verdächtigen Israel seit Jahren, ihren früheren Präsidenten vergiftet zu haben. Israel hat solche Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Todesursache: Polonium 210

kis/gd (dpa, rtr, dapd, afp)