1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Leibwächter von Udai Hussein angeblich als Flüchtling in der Slowakei

10. September 2002

– Der Iraker will dem Vernehmen nach um politisches Asyl nachsuchen

https://p.dw.com/p/2dYL

Bratislava, 10.9.2002, PRAVDA slowak.

Ein früherer Leibwächter des ältesten Sohns von Saddam Hussein, Udai Hussein, will in der Slowakei um politischen Asyl nachsuchen. Dies bestätigte der Tageszeitung Pravda gegenüber eine verlässliche Quelle bei den Geheimdiensten. "Die meisten unserer Informationen deuten daraufhin, dass es sich um Udais ehemaligen Leibwächter handelt", sagt unsere Quelle.

Der Iraker ist – mit seiner Ehefrau, die gut englisch spricht - vom slowakischen Grenzschutz noch vorige Woche zusammen mit einer Gruppe von illegalen Migranten festgenommen worden. Zur Zeit befindet er sich im Sammellager Adamov.

"Gleich nach der Festnahme hat er mitgeteilt, dass er bei der Leibwache von Udai Hussein, dem Sohn des irakischen Machthabers Saddam Hussein, gearbeitet habe. Einige seiner Aussagen werden jedoch immer noch überprüft", sagt unsere Quelle.

Der Chef der (slowakischen – MD) Migrationsbehörde Bernard Priecel wollte sich zu diesem Thema nicht äußern. (...) Eine Stellungsnahme lehnte auf unsere Anfrage auch der slowakische Geheimdienst SIS ab.(...)

Der 38-jährige Udai Hussein ist internationalen Medien zufolge der Lieblingssohn seines Vaters. Andere Quellen behaupten jedoch, der Diktator hätte seinerzeit aus Furcht vor einer möglichen Entmachtung seinen Sohn umbringen lassen. Im Dezember 1996 ist Udai nur knapp einem gegen ihn in der Nähe von Bagdad verübten Attentat entgangen. Bagdad beschuldigte damals den Iran, den Anschlag verübt zu haben. Teheran lehnte jedoch stets jegliche Verantwortung ab. (ykk)