Lana del Rey-Song geleakt
18. August 2016Das Markenzeichen der US-amerikanischen Sängerin sind langsame Lieder ohne Happy End. "Das Unglück zeichnet sich immer schon meilenweit im Voraus ab, es lässt sich aber doch niemals abwenden", schrieb 2015 das Magazin "Die Zeit".
Umso überraschender der jetzt geleakte Song "BBM Baby", der frech und frivol daherkommt. Den Fans scheint diese Seite ihres Idols zu gefallen. Am 15. August hochgeladen, wurde das Video schon rund 60.000 Mal abgerufen. Das französische Online-Kulturmagazin "Les Inrocks" stellt sogar die Frage, warum dieses "wunderbare Lied" nicht schon längst erschienen sei.
"BBM Baby" ist eine Hommage an den Blackberry Messenger - mit dem aus heutiger Sicht vorsintflutlichen Gerät übermittelt die Sängerin ihrem Lover, was sie alles mit ihm anstellen wird, wenn er heimkommt: "I be BBMing you, telling you / All the things I'm gonna do to you/ When you get home baby."
Produzent Chris Glover erinnert sich noch gut an die Studioaufnahmen 2011. "Lana kam vorbei und wir haben eine ganze Weile an dem Song 'BBM Baby' gearbeitet", erzählte er dem US-Blatt Filter. "Damals entstand auch 'Blue Jeans', das kurz darauf ein Hit wurde."
Warum "BBM Baby" damals nicht ebenfalls auf den Markt kam, kann Glover nicht sagen. Jetzt jedenfalls ist das Lied - wenn auch ohne die Erlaubnis der Sängerin - weltweit zu hören. Erst kürzlich wurde auch die erste Version von "Honeymoon" sowie ein Track namens "Super Movie" geleakt. Selbst der unveröffentlichte Song "1949" aus dem Jahr 2008, den Lana del Rey noch unter ihrem echtem Namen Lizzy Grant einspielte, findet sich seit einiger Zeit auf Youtube wieder. Bisher hat Lana del Rey sich nicht zu der unerlaubten Veröffentlichung von "BBM Baby" geäußert.
Auch Madonna war ein Leak-Opfer
Lana del Rey ist nicht die einzige, die sich über unerlaubte Veröffentlichungen ärgern muss. Im Dezember 2014 zum Beispiel tauchten im Internet Songs von Madonnas noch unveröffentlichtem Album "Rebel Heart" im Netz auf. Die Plattenfirma sah sich damals gezwungen, den Veröffentlichungstermin des Albums vorzuziehen. Madonna selbst sprach von einer "künstlerischen Vergewaltigung". Der Schuldige, ein Israeli, wurde in Tel Aviv zu 14 Monaten Haft und 3.500 Euro Strafe verurteilt.
suc/sw (lesinrocks/ billboard)