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Brände werden schwächer

25. Oktober 2007

Die Brände in Kalifornien verlieren an Stärke, weil der heftige Wind abflaut, der das Feuer in den vergangenen Tagen angefacht hatte. US-Präsident Bush wollte ins Katastrophengebiet reisen, um die Lage zu begutachten.

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Haus in Schutt und Asche (AP Photo/Mark J. Terrill)
Die Brände haben 1500 Häuser zerstörtBild: AP

Die Lage im kalifornischen Katastrophengebiet hat sich vier Tage nach Beginn der Waldbrände entspannt. Die heftigen Santa Ana-Winde, die seit Sonntag eine gewaltige Feuerwalze von Malibu bis zur mexikanischen Grenze nährten, haben sich deutlich abgeschwächt.

"Das Schlimmste liegt sicher hinter uns", sagte der Bürgermeister von San Diego, Jerry Sanders, nach Angaben der "Los Angeles Times". Bis Mittwochabend (24.10.2007) konnten alle Brände bei Los Angeles gelöscht werden, wie die Behörden mitteilten. In einigen Regionen konnten die Bewohner wieder in ihre Häuser zurückkehren.

Santa-Ana-Winde flauen ab

Präsident Bush bei einer Telefonkonferenz, Quelle: AP
Präsident Bush bei einer Telefonkonferenz mit den kalifornischen BehördenBild: AP

Der gefürchtete Santa-Ana-Wind erreichte am Mittwoch nur noch Geschwindigkeiten von 30 bis 60 Kilometern in der Stunde. Zu Beginn der Woche waren es bis zu 160 Stundenkilometer gewesen. Damit werde es möglich, die Brandbekämpfung aus der Luft zu verstärken, sagte Heimatschutzminister Michael Chertoff. Fünf Tage nach Ausbruch der Feuer lodern im südlichen Teil des US-Bundesstaates noch rund 15 Brände. Etwa 9000 Einsatzkräfte waren weiterhin im Einsatz.

1500 Häuser seien abgebrannt und mehr als 25.000 Gebäude noch bedroht, teilte der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger mit. Aus dem Bezirk San Diego gab es eine erste Schadenschätzung: Die Behörden gehen davon aus, dass die Verluste nur in dieser Region mindestens eine Milliarde Dollar (700 Millionen Euro) erreichen. 500.000 Menschen mussten wegen der Brände ihre Häuser verlassen - das ist die größte Evakuierungsaktion in der Geschichte Kaliforniens. Mehr als 172.000 Hektar Wald- und Buschland wurden verkohlt.

Schwarzenegger lobt Katastrophenhilfe

US-Präsident George W. Bush versicherte den Betroffenen, dass sie nicht allein gelassen würden. "Wir sind besorgt um ihre Sicherheit, wir sind besorgt um ihr Eigentum", sagte Bush nach einer Kabinettssitzung. Am Donnerstag wollten er und Schwarzenegger die Schäden vor Ort begutachten.

Der Gouverneur lobte die Hilfsarbeiten. "Anders als bei früheren Katastrophen haben wir hier dafür gesorgt, dass die Leute vor Ort, der Staat und die Bundesbehörden ganz schnell handeln", sagte er.

Ein US-Feuerwehrmann im Einsatz in Running Springs, Kalif. (AP Photo/The Press-Enterprise, Greg Vojtko) **
Ein US-Feuerwehrmann im Einsatz in Running Springs, Kalif.Bild: AP/The Press-Enterprise, Greg Vojtko

Zuvor gab es allerdings auch Kritik an der Brandbekämpfung: Ein Feuerwehrchef hatte beklagt, das Leben seiner Männer werde gefährdet, weil es zu wenige Einsatzkräfte gebe. Bei einem verstärkten Einsatz von Löschflugzeugen hätte ein Brand bei Irvine unter Kontrolle gebracht werden können.

Ermittlungen wegen Brandstiftung

Bei den Waldbränden wurden 21 Feuerwehrleute und mindestens 24 Bewohner verletzt. Ein Mensch kam in den Flammen ums Leben. Die Behörden von San Diego teilten mit, dass außerdem fünf Menschen während der Evakuierung ums Leben kamen. Bei einer ähnlichen Katastrophe vor vier Jahren hatten noch 22 Menschen ihr Leben verloren.

Unterdessen verstärkten sich die Hinweise, dass ein Teil der Feuer auf Brandstiftung zurückgeht. Die Ermittlungen zu einem Brand im Orange County, der neun Häuser zerstörte, ergab, dass das Feuer an drei unterschiedlichen Stellen gleichzeitig begann. Im Bezirk San Bernardino wurde ein Verdächtiger verhaftet. Ein weiterer Mann wurde von Polizisten erschossen, als er zu fliehen versuchte. Aus Angst vor Trittbrettfahrern wurden in der gesamten Region die Kontrollen verschärft. (tos)

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