1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Karnevalsauftakt: Köln fällt trocken

27. Oktober 2020

Nun müssen die domstädtischen Jecken ganz stark sein: Am Tag der Sessionseröffnung - also am 11. November - fallen selbst Kölsch und Co. Corona zum Opfer. Da bleibt rheinischer Frohsinn gleichsam im Halse stecken.

https://p.dw.com/p/3kV6B
Es bleibt die Erinnerung an frühere Sessionseröffnungen - und natürlich der Durst (Foto: Krick/picture alliance)
Es bleibt die Erinnerung an frühere Sessionseröffnungen - und natürlich der Durst Bild: Krick/picture alliance

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat die Stadt Köln ein ganztägiges Alkoholkonsum- und -verkaufsverbot für den traditionellen Karnevalsauftakt am 11. November erlassen. "Wir alle müssen auf das Feiern am 11.11. verzichten", sagte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker vor Journalisten. "Wir wollen doch weiter die Hochburg des Karnevals und die Hochburg der Jecken sein - und nicht die Hochburg der Infektionen."

Kein Singen, kein Schunkeln, kein Tanzen

Die Oberbürgermeisterin appellierte an die Kölner, den Beginn der Karnevalssession in diesem Jahr nicht zu begehen und zu Hause zu bleiben. "Diesmal wird nicht gefeiert, diesmal wird nicht gesungen, diesmal wird nicht geschunkelt, diesmal wird nicht getanzt", sagte Reker. Der 11. November 2020 sei "nur ein Tag im Kalender wie jeder andere auch".

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker feiert zu "normalen" Karnevalszeiten selbst kräftig mit (Foto: picture-alliance/Geisler-Fotopress/C. Hardt)
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker feiert zu "normalen" Karnevalszeiten selbst kräftig mit Bild: picture-alliance/Geisler-Fotopress/C. Hardt

Mit einer Werbekampagne unter dem Motto "Diesmal nicht" wirbt die Stadt ab sofort dafür, die Karnevalsfeiern im November zu unterlassen. An der Kampagne mit Plakaten und Werbespots beteiligen sich auch Kölner Prominente wie die Schauspielerin Janine Kunze, der Fernsehmoderator Guido Cantz und die Karnevalsband "Lupo". Bereits im September wurden nach einem Treffen der Karnevalsvereine mit der Landesregierung traditionelle Veranstaltungen wie große Sitzungen, Partys oder Umzüge wegen der Corona-Pandemie abgesagt.

"Entschleunigung wird Kölner Karneval gut tun"

Immerhin begrenzt freuen darf sich das designierte Kölner Dreigestirn für die kommende Un-Session: Erstmals in der Geschichte der feierwütigen Stadt dürfen Prinz, Bauer und Jungfrau zwei Amtszeiten regieren. Das kündigte Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, an. Weil in der Session 2020/21 so viel ausfalle, habe man dem Dreigestirn angeboten, "in die Verlängerung" zu gehen.

Das diesjährige Kölner Dreigestirn konnte noch ausgiebig den Karneval genießen  (Foto: picture-alliance/dpa/O. Berg)
Das diesjährige Kölner Dreigestirn konnte noch ausgiebig den Karneval genießen Bild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Der designierte Prinz Sven I. fand seinerseits nachdenkliche Worte angesichts der für die Jecken völlig ungewohnten Situation: "Es geht uns nicht um Feiern um jeden Preis. Ganz im Gegenteil. Wir möchten unsere Dreigestirnszeit unter drei Oberbegriffe stellen: Das ist zum einen Lebensmut, Zuversicht und Achtsamkeit." Wenn die Pandemie eines gelehrt habe, dann, dass es manchmal ganz gut sei, zu entschleunigen, so Sven I. "Wir glauben, dass auch diese Entschleunigung dem Kölner Karneval gut tun wird."

sti/rb (afp, dpa, epd)