Kuwait verklagt IOC
23. Juni 2016Der Streit zwischen Kuwait und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ist wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) eskaliert. Das Scheichtum verklagte das IOC in der Schweiz auf Schadenersatz in Höhe von einer Milliarde US-Dollar (rund 886.000 Millionen Euro). Das IOC hatte Kuwait zunächst bis zum 27. Oktober suspendiert, womit ein Ausschluss von den Spielen in Rio wahrscheinlich ist. Grund ist politische Einflussnahme des Staates auf die nationalen Sportverbände wie beispielsweise das Nationale Olympische Komitee. "Es ist völlig unakzeptabel, dass Kuwait in dieser unfairen Art und Weise behandelt und vom internationalen Sport ohne Untersuchungen ausgeschlossen wird", sagte Kuwaits Informationsminister Salman al-Humud al-Sabah.
Olympiastart nur unter IOC-Flagge
Das IOC reagierte gelassen auf die Klage. "Das Verfahren ist jetzt in der Hand des Gerichts, und das IOC erwartet mit Zuversicht die Ergebnisse", sagte ein Sprecher der Organisation. Seit 2007 hat das IOC Kuwait schon dreimal suspendiert. Immer ging es um den Vorwurf, dass sich die Regierung des Scheichtums zu sehr in die sportlichen Belange des Landes einmische und das kuwaitische NOK nicht eigenständig arbeiten könne. 17 internationale Verbände, darunter auch der Fußball-Weltverband FIFA, schlossen sich der Sanktion an. Eine zweijährige Suspendierung gegen Kuwait aus denselben Gründen war 2012 kurz vor den Olympischen Spielen in London aufgehoben worden. Nach Angaben des IOC dürften kuwaitische Athleten, die die sportlichen Kriterien für eine Olympia-Qualifikation erfüllt haben, auch bei Fortbestand der Sperre in Rio starten, allerdings nicht unter der Landesflagge, sondern unter der Flagge des IOC:
sn (dpa, sid, rtr)