Pfeffer kuratiert Deutschen Pavillon
22. Dezember 2015Susanne Pfeffer ist verantwortlich für den offiziellen deutschen Beitrag auf der 57. Kunstbiennale in Venedig 2017. Dies teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Außenminister Frank-Walter Steinmeier habe seine Entscheidung auf Empfehlung des Kunst- und Ausstellungsausschusses getroffen.
Es ist eine bedeutende Aufgabe, die der 42-Jährigen bevorsteht, denn als Kuratorin wird sie auch die Auswahl der Künstler treffen. Und die Biennale in Venedig gehört schließlich zu den bedeutendsten Foren zeitgenössischer bildender Kunst. Alle zwei Jahre findet sie statt. Deutschland ist traditionell mit einem eigenen Beitrag vertreten. In der Vergangenheit zeigten hier namhafte Künstler wie Gerhard Richter oder Joseph Beuys ihre Arbeiten.
Susanne Pfeffer wurde 1973 in Hagen geboren und studierte Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität in Berlin. Seit 2013 leitet sie das Fridericianum in Kassel, wo alle fünf Jahre die Documenta, ebenfalls eine der bedeutendsten Ausstellungsreihen weltweit, stattfindet. In Kassel hat sie auch jenseits dieses internationalen Events viel beachtete Gruppenausstellungen wie "Inhuman" mit Künstlern aus den USA über China bis Frankreich und Kroatien kuratiert. Zuvor hat sie als Chefkuratorin an den KunstWerken Berlin gearbeitet. Von 2004 bis 2006 war sie künstlerische Leiterin des Künstlerhauses Bremen.
Hautfarbene Flüssigkeit im Schweizer Pavillon
Und: Sie hat bereits Erfahrung in Venedig. In diesem Jahr kuratierte die Deutsche bereits den Schweizer Pavillon bei der 56. Kunstbiennale. Sie zeigte einen Beitrag der schweizerisch-deutschen Pamela Rosenkranz. Dabei füllte die Performance- und Objektkünstlerin den großen Innenraum des Pavillons mit hautfarbener Flüssigkeit, einer Farbe, die einem standardisierten mitteleuropäischem Hautton entsprechen soll, der häufig in Werbung verwendet wird.
Den deutschen Pavillon bespielten in diesem Jahr die in Kairo lebenden Künstler Jasmina Metwaly und Philip Rizk sowie Olaf Nicolai, Hito Steyerl und der Fotokünstler Tobias Zielony. Kurator war Florian Ebner, der Leiter der Fotografischen Sammlung des Museums Folkwang in Essen. Für 2017 steht nun Susanne Pfeffer als Kuratorin fest, welche Künstler sie einladen wird, den deutschen Pavillon zu gestalten, ist bislang nicht bekannt.
Der Beitrag im Deutschen Pavillon wird vom Auswärtigen Amt in Auftrag gegeben und in erheblichem Umfang mitfinanziert. Realisiert wird er in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart.
sh/pg (mit dpa, ifa.de)