Grütters kritisiert anti-israelischen Boykott bei Festival
23. August 2017Anlässlich der Eröffnung des internationalen Festivals "Pop-Kultur" in Berlin hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters den Boykott arabischer Künstler kritisiert. "Das Festival 'Pop-Kultur' hat sich innerhalb kurzer Zeit zum Schmelztiegel verschiedener kreativer Szenen entwickelt", sagte Grütters am Mittwoch. Umso inakzeptabler sei die jüngste Boykott-Kampagne. "Es ist absolut unerträglich, dass die anti-israelische Hetze im Vorfeld des Festivals einige Künstler aus arabischen Ländern veranlasst hat, ihre Teilnahme abzusagen." Gerade Musik könne eine gemeinsame Sprache sein, "wo Worte als Mittel der Verständigung versagen".
Vier arabische und ein britischer Act sagten ab
70 Konzerte mit internationalen Musikern stehen bei dem Festival vom 23. bis 25. August auf dem Programm, darunter auch eine israelische Künstlerin, deren Anreise nach Berlin von der israelischen Botschaft mit 500 Euro bezuschusst worden war. Die Bewegung "Boycott, Divestment and Sanctions" (BDS) sah darin eine Einflussnahme der israelischen Regierung auf das Festival und rief mehr als 100 teilnehmende Künstler zum Boykott auf.
Fünf waren ihm gefolgt: vier arabische und ein britischer Act haben kurzfristig ihre Teilnahme an "Pop-Kultur" abgesagt. BDS beschuldigt Israel, sich mithilfe von internationalen Kulturveranstaltungen von Menschenrechtsverletzungen gegenüber Palästinensern reinzuwaschen. Zuvor hatte bereits Berlins Kultursenator Klaus Lederer den Boykottaufruf "als einen inakzeptablen Versuch, in die Freiheit der Kunst einzugreifen" bezeichnet.
Kulturstaatsministerin Grütters hat zudem angekündigt, 500.000 Euro für Auftragswerke bereitzustellen, die eigens für das Festival entstehen. "Mit der Förderung wollen wir Künstlerinnen und Künstlern die finanzielle Freiheit geben, innovative, mutige und experimentelle Projekte unabhängig von Erwartungen an den ökonomischen Erfolg ihres Werkes zu realisieren", sagte Grütters.
tla/pj (Pressestelle BKM)