Taurus: Ein Stier für besondere Verdienste
8. Juni 2018Die Liste der Ausgezeichneten liest sich wie ein "Who is Who". Für ihr kulturelles und soziales Engagement wurden am Freitagabend (08.06.2018) in Dresden neun Personen und Initiativen mit dem Europäischen Kulturpreis Taurus geehrt. Alle Preisträger setzten sich in besonderer Weise für die europäische Idee ein, teilte die Europäische Kulturstiftung in der ostdeutschen Elbmetropole schon im Vorfeld mit.
Preis fürs Lebenswerk
Bei der Gala in der Dresdner Frauenkirche wurden die griechische Sängerin Nana Mouskouri und der in Dresden geborene Maler Gerhard Richter für ihr künstlerisches Lebenswerk ausgezeichnet. Da der 86-jährige Gerhard Richter nicht persönlich anwesend sein konnte, nahm die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann, seinen Preis stellvertretend entgegen. Richter hatte verfügt, das 2006 bei den Staatlichen Kunstsammlungen gegründete "Gerhard Richter Archiv" auf Dauer in Dresden zu belassen.
Illustre Runde
Fürst Albert II. von Monaco nahm den Taurus stellvertretend für seine eigene Stiftung zusammen mit der Deutschen Meeresstiftung entgegen. Gewürdigt wurde der unermüdliche Kampf für den Schutz der Weltmeere. Der Fürst hat als erstes Staatsoberhaupt sowohl Nord- als auch Südpol bereist; der Umweltschutz war ihm schon immer ein ganz besonderes Anliegen.
Ebenfalls zu den Preisträgern zählt die in Rumänien geborene Rocklegende Peter Maffay. Der Musiker stehe wie kaum ein anderer für die europäische Idee, so die Europäische Kulturstiftung. Unermüdlich setze Maffay sich für ein geeintes Europa ein.
Der Taurus, eine Stierplastik in Bronze, ging zudem an den Schauspieler Daniel Brühl, den Tenor Piotr Beczcala, die Sopranistin Anja Harteros sowie an die Dresdner Musikfestspiele mit ihrem Intendanten Jan Vogler und das Jugendorchester der Europäischen Union. Bereits am vergangenen Sonntag (03.06.2018) hatte das Ballett der Semperoper den Preis entgegengenommen.
Symbolträchtiger Ort
Der Preis wird jährlich in Kooperation mit der Stiftung Frauenkirche und dem Europäischen Kulturforum vergeben. Er würdigt Personen und Initiativen, deren herausragende Erfolge und Leistungen für das kulturelle Leben in Europa beispielhaft sind. Die undotierte Auszeichnung wurde erstmals 2006 vergeben.
Ort der Auszeichnung ist alljährlich die Dresdner Frauenkirche. Diese Kirche sei "ein Ort, an dem die Werte immer wieder in Erinnerung gerufen werden müssen", sagte Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt. Das kulturelle Erbe müsse auch in die nächste Generation getragen werden. "Wir haben einen Auftrag", betonte Feydt. Denn die wiederaufgebaute Frauenkirche stehe für Frieden und Toleranz.
kk/suc (epd, dpa, Europäische Kulturstiftung)