Kulinarische Rheinreise
Vom Bodenseefelchen, dem schmackhaften Fisch aus dem gleichnamigen See im Süden Deutschlands, über Sterneküche und Wein am Mittelrhein bis zum Matjes-Hering ganz im Norden - was der Rhein Feinschmeckern bietet.
Bodenseefelchen
Für die Fischspezialität aus dem Bodensee sind rund 100 Fischer zuständig. Der Bodensee ist sauberer geworden. Es gibt weniger Phosphat und weniger Algen. Zwar wachsen die Bodenseefelchen deswegen nicht mehr so schnell, dafür erzielen die Fischer stabile Preise für ihren schmackhaften Fang.
Der Gemüsegarten des Rheins
Neben der Fischerei prägt der Gemüseanbau die Region am Oberrhein. Vom Bodensee bis Bingen lassen mildes Klima, viele Sonnenstunden und fruchtbare Böden Obst und Gemüse gedeihen. Bekannt ist das Gebiet rund um Karlsruhe für den Spargel, aber auch für Streuobstwiesen und natürlich für den Wein.
Spitzenweine aus Baden
Sonnenverwöhnte Trauben geben dem badischen Wein seinen Charakter. In der wärmsten Gegend Deutschlands wachsen die Reben auf vulkanischen Böden. Der Kaiserstuhl, in der Nähe von Breisach am Rhein, ist mit rund 4250 Hektar Rebfläche das größte von insgesamt neun Weinanbaugebieten am Oberrhein.
Leben wie Gott im Elsass
Links des Oberrheins in Frankreich liegt das Elsass - bekannt für Flammkuchen, Gugelhupf und Gewürztraminer. Der Einfluss der französischen Küche ist auch rechtsrheinisch, im Badischen, zu schmecken: Zwiebelkuchen erinnert an den Flammkuchen, Sauerkraut und “Schäufele“ wird beidseits der Grenze verzehrt.
Wo die acht Sterne kochen
Raffinierte Küche: Am Oberrhein gibt es besonders viele Sterne-Restaurants. Bekannt ist der Ort Baiersbronn. Das Schwarzwalddorf vereint gleich drei Feinschmecker-Lokale mit insgesamt acht Michelin-Sternen. Regionale Zutaten und kulinarische Kreativität sind die Basis dieser badischen Gourmetküche.
Straußwirtschaft
Viele Winzer eröffnen im Sommer ein Lokal. Serviert werden eigener Wein und einfache Gerichte. Ein Besen mit einem Strauß am Eingang signalisiert: Hereinspaziert, hier kann man einkehren - daher der Name Straußwirtschaft oder Besenwirtschaft. Solche saisonalen Wirtshäuser gibt es auch am Mittelrhein.
Deftige Küche am Mittelrhein
Auf den Speisekarten am Mittelrhein steht häufig Hausmannskost. Etwa die Pfälzer Schlachtplatte, eine Mahlzeit mit Kesselfleisch und Würsten. Das bekannteste Gericht der Pfalz ist der Saumagen, eine Schweinefleischspezialität, für deren Zubereitung Metzger und Köche in Wettbewerben gegeneinander antreten.
Wein von Steilhängen
Wein für Wanderer am Rheinsteig, dem berühmten Höhenwanderweg entlang der steilen Rebhänge. Die Schieferhänge am Mittelrhein würzen den Wein mit einem besonderen Aroma. Für den Erhalt dieser Kulturlandschaft setzen sich junge Winzer ein: Sie wollen dem Steillagenwein zu neuem Ruhm verhelfen.
Sushi am Niederrhein
In Düsseldorf, von Japanern auch “Klein-Tokio am Rhein“ genannt, kann man Spezialitäten der fernöstlichen Küche genießen. Seit den 1950er Jahren haben sich hier viele Geschäftsleute mit ihren Familien niedergelassen - auch dank der günstigen Verbindung zum Seehafen Rotterdam. Sie haben ihre Esskultur mitgebracht.
Altbier am Niederrhein
Am Niederrhein pflegt man die Geselligkeit mit obergärigem Gerstensaft, dem Altbier. Gezapft wird es an der längsten Altbiertheke der Welt in Düsseldorf ebenso wie in der ältesten Altbier-Brauerei in Korschenbroich. Dort ist die Kunst des Brauens schon seit dem 13. Jahrhundert verbrieft.
Matjes und Miesmuscheln
Bei Kleve verabschiedet sich der Rhein durch die Niederlande in die Nordsee. Das merkt man auch an den regionaltypischen Spezialitäten: dem würzigen Käse, aber vielmehr noch an Matjes-Hering und Miesmuscheln. Es schmeckt nach Salz und Meer.