Es ist vier Uhr nachmittags, die Sonne steht tief. Ein Mann geht durch die Gassen, der Stab in der Hand überragt ihn um zwei Kopflängen. Er berührt mit der Spitze seines Stabs die Straßenleuchten, als könnte er zaubern. Zaghaft flackert darin ein Licht auf, das bald kräftiger wird und in ein honiggelbes Schimmern übergeht. 249 Gaslaternen beleuchten den Hügel von Zagrebs Altstadt.
Mit seiner blauen Flamme taucht Sasa Alavanja die verwinkelten Gassen Zagrebs in einen warmen Schein. ist Der 44-Jährige ist einer der letzten Laternenmänner Europas.
LED-Lampen wären wartungsarm und praktisch, aber weniger romantisch. Vor mehr als 200 Jahren brachten in London erstmals Laternenanzünder Gaslaternen zum Leuchten. In Prag schwärmten zum Beispiel 120 Laternenanzünder aus, um die Stadt aufzuhellen. Heute existieren sie nur noch in Zagreb und im polnischen Wrocław (Breslau).