Kristoff überrascht bei Mailand-Sanremo
24. März 2014Die deutschen Radprofis um Titelverteidiger Gerald Ciolek hatten bei Mailand-Sanremo große Hoffnungen, doch am Ende keine Chance. Beim Überraschungssieg des Norwegers Alexander Kristoff wurde John Degenkolb von einem Defekt im ungünstigsten Augenblick gestoppt. André Greipel verließen im Finale die Kräfte. Immerhin erzielte Ciolek als Neunter das angestrebte Top-10-Ergebnis, für die Wiederholung des Triumphes aus dem Vorjahr fehlten ihm aber nach 294 Kilometern die Reserven. Dennoch zeigte er sich am Ende zufrieden: "Das ist immer noch ein Top-Ergebnis."
In der Endphase des Rennens war Ciolek nach weit über sechs Stunden Fahrzeit eigentlich gut positioniert. Als aber Kristoff, in London 2012 bereits Olympia-Dritter, antrat, war der 27-Jährige etwas eingeklemmt und hatte schließlich nicht genug zuzusetzen. "Fantastisch, ich kann es gar nicht glauben", sagte Kristoff. Der Norweger ließ den Schweizer Fabian Cancellara hinter sich und sorgte für den ersten norwegischen Erfolg in der Geschichte der Classicissima. Aus deutscher Sicht bleibt es bei sechs Siegen. Neben Ciolek im Vorjahr hatten Erik Zabel (1997, 1998, 2000, 2001) und Rudi Altig (1968) das Rennen für sich entschieden.
Einer der großen Pechvögel im teils strömenden Regen an der ligurischen Küste war Degenkolb. Wie auch André Greipel war er lange in der Spitzengruppe vertreten. Ausgerechnet vor dem Aufstieg zum Poggio knapp zehn Kilometer vor dem Ziel hatte er eine Panne, eine Rückkehr zur Spitze war unmöglich. "Ich bin sehr enttäuscht. Das hat mich um die Siegchance gebracht", sagte Degenkolb. Auch für Greipel reichte es nicht für ganz vorne, er konnte das Tempo nicht bis zum Schluss mithalten.
ck/sn (sid, dpa)