Krisengipfel mit DFB, DFL und Bundesligaklubs
21. August 2018Knapp zwei Monate nach dem überraschenden WM-Vorrunden-Aus in Russland treffen sich erstmals die Verantwortlichen. Bundestrainer Joachim Löw wird heute in Frankfurt am Main seine Pläne für einen Neuanfang vorstellen. Auf Einladung von DFB-Chef Reinhard Grindel und Ligapräsident Reinhard Rauball werden Löw und Teammanager Oliver Bierhoff mit Vertretern der "Kommission Fußball" der Deutschen Fußball Liga (DFL) und den Führungskräften einiger Bundesligaklubs über Veränderungen im Spitzenfußball diskutieren. Dazu gehören unter anderem Fredi Bobic (Eintracht Frankfurt), Max Eberl (Borussia Mönchengladbach), Michael Preetz (Hertha BSC), Stefan Reuter (FC Augsburg) und Jochen Saier (SC Freiburg).
Löw und der ebenfalls in die Kritik geratene Bierhoff haben knapp drei Stunden Zeit, um die Anwesenden von den Ergebnissen und den Konsequenzen ihrer Analyse zu überzeugen. Dabei geht es auch darum, eine breite Unterstützung für den geforderten grundlegenden Neuanfang zu bekommen und bestmöglich einen Schulterschluss mit den Profivertretern zu erreichen.
Reformpläne und Kadernominierung
Das Treffen ist das erste von drei innerhalb der nächsten acht Tage. Am Freitag soll Löw in München dem DFB-Präsidium seine Reformvorschläge präsentieren. Vermutlich ebenfalls in der bayerischen Landeshauptstadt wird am 29. August die Pressekonferenz stattfinden, auf der schließlich der Öffentlichkeit vorgestellt wird, wie die Rückkehr des auf den 15. Platz der Weltrangliste abgestürzten DFB-Teams an die Weltspitze gelingen soll. Es gehe darum, "dass man unseren Spielern die Freude, den Spaß, die Leidenschaft, für Deutschland zu spielen wieder anmerkt", nannte Löw die Grundlage, um verlorene Sympathien zurückzugewinnen.
Zeitgleich mit der Vorstellung der Reformmaßnahmen wird Löw das DFB-Aufgebot für den Auftakt der Nations League am 6. September in München gegen Weltmeister Frankreich und am 9. September für das Testspiel in Sinsheim gegen Peru bekanntgeben. Bisher haben nach dem blamablen WM-K.o. nur Mario Gomez aus Altersgründen und Mesut Özil im Zuge der Affäre um die umstrittenen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ihren Rücktritt erklärt.
sw/asz (dpa, sid)