Kriegsdrama "1917" gewinnt Golden Globe

Das Kriegsdrama 1917 von Regisseur Sam Mendes hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen. Das gab der Verband der Auslandspresse in Beverly Hills bekannt. Der Brite Mendes wurde auch als bester Regisseur ausgezeichnet. 

Once Upon a Time in Hollywood wurde mit einem Golden Globe als beste Filmkomödie prämiert. Regisseur Quentin Tarantino setzt darin dem versoffenen, männerdominierten Hollywood Ende der 1960er Jahre ein karikierendes Denkmal. Für das Werk gab es zuvor bereits andere Auszeichnungen: Tarantino wurde für das beste Drehbuch geehrt, Brad Pitt als bester Nebendarsteller.

Als beste Schauspielerin in einem Filmdrama wurde die US-Amerikanerin Renée Zellweger (50) gekürt. Sie sicherte sich die begehrte Trophäe durch ihre Verkörperung der Schauspiel-Ikone und Sängerin Judy Garland in Judy. In der Drama-Sparte setze sich Zellweger unter anderem gegen Scarlett Johansson (Marriage Story) und Saoirse Ronan (Little Women) durch. 

In der Männerriege gewann der amerikanische Schauspieler Joaquin Phoenix (45) für seine Rolle in dem düsteren Thriller Joker den Globe als bester Drama-Darsteller. Phoenix setzte sich bei der der 77. Globe-Gala unter anderem gegen die Mitstreiter Adam Driver (Marriage Story) und Christian Bale (Le Mans 66 - Gegen jede Chance) durch. 

Elton John wurde ausgezeichnet für den besten Filmsong. Es ist: "I'm Gonna Love Me Again" aus dem Streifen Rocketman. Der 72-jährige Popstar aus Großbritannien teilt sich den Preis mit Songschreiber Bernie Taupin.

Der britische Schauspieler Taron Egerton verkörperte Elton John in Rocketman, was dem 30-Jährigen einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie/Musical einbrachte. Egerton sang in dem Film die Hits von Elton John selber. Der Preis für die beste Hauptdarstellerin in dieser Kategorie ging an die US-Komikerin und Musikerin Awkwafina (31). In der Tragikomödie The Farewell spielt sie eine Asiatin in New York, die beim Familientreffen in China ihrer kranken Großmutter etwas vorgaukeln muss, um deren Krebsdiagnose geheim zu halten.

Das sozialkritische Thriller-Drama Parasite aus Südkorea holte den Golden Globe in der Sparte Bester nicht-englischsprachiger Film. Regisseur Bong Joon-ho (50) nahm die Trophäe entgegen. Der Film dreht sich um eine vierköpfige ärmliche Familie, die sich bei reichen Leuten einschleicht. Parasite hatte im vorigen Jahr auf dem Filmfestival im französischen Cannes als erster südkoreanischer Film die Goldene Palme gewonnen.

Der neuseeländische Schauspieler Russell Crowe sicherte sich einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einer Mini-Serie oder einem Fernsehfilm für The Loudest Voice. Darin spielt er Roger Ailes, Produzent des rechtskonservativen Fernsehsenders Fox News.

Crowe nutzte seine Dankesrede für einen eindringlichen Appell zur weltweiten Klimapolitik. "Die Tragödie in Australien basiert auf dem Klimawandel", ließ Crowe von Laudatorin Jennifer Aniston verlesen. Er selbst sei wegen der Buschbrände bei seiner Familie in Australien geblieben. "Wir müssen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse handeln, weltweit unsere Arbeitskraft auf erneuerbare Energien umstellen und unseren Planeten als den einzigartigen und wunderbaren Ort respektieren lernen, der er ist", zitierte Aniston den 55-Jährigen weiter.

Die amerikanische Schauspielerin Laura Dern (52) gewann bereits die fünfte Golden-Globe-Trophäe in ihrer Laufbahn. Für ihre Rolle als gerissene Anwältin in dem Netflix-Scheidungsdrama Marriage Story wurde sie in der Kategorie Beste Nebendarstellerin gekürt. Dern setzte sich dabei unter anderem gegen Jennifer Lopez (Hustlers) und Margot Robbie (Bombshell) durch. 

wa/hk (dpa)